• Rathaus und Sparkasse Ende Mai 2018 : © Thomas Einert

175 Jahre Sparkasse in Eisleben

Heute vor genau 175 Jahren war es soweit. Im Kämmerei-Kassen-Local des Rathauses von Eisleben eröffnete um 14:00 Uhr eine Sparkasse. Der Magistrat hatte einige Tage zuvor im Kreisblatt für den Mannsfelder See-Kreis unterhaltenden und belehrenden Inhalts über diesen Termin informiert. Auch die Satzung des Geldinstituts war abgedruckt. Dem Dokument können wir Interessantes zur ersten Sparkasse im Geschäftsgebiet der heutigen Sparkasse Mansfeld-Südharz entnehmen.

So war anfangs tatsächlich nur am Mittwoch und Sonnabend jeweils drei Stunden geöffnet. Zur Geldanlage gab es 1843 lediglich Sparbücher. Auch die Möglichkeiten des Kreditinstituts, mit den Einlagen zu wirtschaften, waren noch begrenzt. Pupillarisch sichere Hypotheken und inländische Staatspapiere oder Pfandpapiere sah die Satzung insbesondere vor.

Gerechnet wurde damals mit Talern, Silbergroschen und Pfennigen. Zwei Silbergroschen und sechs Pfennige waren der Unkostenbeitrag für ein Sparbuch. Für den Taler gab es jährlich einen Silbergroschen Zinsen. 300 Taler betrug das erlaubte Maximalguthaben eines Sparkassenbuchs. Mit bis zu 2.000 Talern Sicherheitskaution haftete der Stadtkassen-Rendant bei Fehlern. Für seine Mühwaltung bekam der einzige bezahlte Mitarbeiter der Sparkasse eine angemessene Remuneration aus deren Einkünften.

Zu einer ordentlichen und sparsamen Lebensführung wollte die Stadtverwaltung nicht nur die Bevölkerung von Eisleben motivieren. Auch Bewohner der Umgebung konnten zur Kundschaft gehören und für die Zukunft vorsorgen. Als Hilfsmittel zum eigenverantwortlichen Wirtschaften wurden Sparkassen damals gegründet. Aber letztlich profitierten auch die Trägerkommunen von ihren Geldhäusern. So sah nicht nur die Satzung der Stadtsparkasse Eisleben Regelungen zum Kommunalkredit und zur Verwendung der Überschüsse zu öffentlichen Zwecken vor.

Kommentare

  1.  

    Schunk  22:42

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    als Nachfahre der Familie Meye,
    Schuhgeschäft / Schuhfabrik in der Glockenstr. 15 hätte ich gern gewusst, wann meine Vorfahren das Konto Nr. 001 unter welchen Namen bei Ihnen eröffnet haben.
    Im voraus herzlichen Dank für Ihre Bemühungen und mit freundlichen Grüßen vom Urur…Enkel
    Roland Schunk aus Leipzig

    •  

      Thomas Einert  8:41

      Sehr geehrter Herr Schunk, über Dokumente von 1843 zu den ersten Kunden der Stadtsparkasse Eisleben verfügt das Historische Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes leider nicht. Ich werde für Sie beim Stadtarchiv der Lutherstadt anfragen, ob überhaupt Unterlagen der Stadtsparkasse Eisleben von 1843 noch vorhanden sind, wie etwa das Einnahme-Journal oder Kontenbuch. Sie bekommen dann Nachricht per Mail. Mit freundlichen Grüßen Thomas Einert

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