Ein Formular für einen einheitlichen Giroverkehr
Vor mehr als 100 Jahren begann der Wandel der Sparkassen zu modernen Universalinstituten. Ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg war die Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Besonders verdient machte sich bei seiner Etablierung der Nossener Bürgermeister Dr. Johann Christian Eberle. Zunächst wurde der Giroverkehr 1909 im Königreich Sachsen aufgenommen. Der nächste deutsche Landesteil, in dem Überweisungen getätigt werden konnten, war 1912 die Provinz Pommern im Königreich Preußen.
Hier entstand ein zweiter kommunaler Giroverband. Seine Geschäftsführung lag bei der Sparkasse Stettin. Von ihr ist ein informativer „Wegweiser für die Einführung des Giroverkehrs in Preußen“ in unserem Archiv überliefert. Er enthält auch ein Musterformular für Überweisungen, das dann sogar vom Deutschen Sparkassenverband zur einheitlichen Verwendung empfohlen wurde.
Zu seiner Nutzung, damals vor allem durch Geschäftsleute, gab die pommersche Sparkasse wichtige Tipps. So sollte die Kundschaft beim Ausfüllen per Hand unbedingt den Kopierstift benutzen. Dieser stellte vor der Erfindung des Kugelschreibers das einzige dokumentenechte Schreibgerät dar. Seine Schrift war nur schwer wegzuradieren, wobei das Papier beschädigt wurde. Überweisungen, bei denen die Sparkasse Radierungen oder Änderungen feststellte, wurden von ihr zurückgewiesen. Ebenso waren Zusätze, die nicht dem Vordruck entsprachen, unstatthaft. Die genauen Inhalte sollten natürlich leserlich eingetragen werden.
Aber was für Angaben waren zu leisten? Dies können Sie auf der Abbildung erkennen. Heute müssen Kundinnen und Kunden der Sparkasse nicht mehr unbedingt zu Stift und Papier greifen. Sie können zum Beispiel bequem per Online- oder Mobile-Banking Transaktionen durchführen.