Die Gründung eines länderübergreifenden Sparkassenverbandes
Im heutigen Gebiet des Ostdeutschen Sparkassenverbandes sind erste Regionalverbände bereits in den 1880er-Jahren entstanden, zuerst 1883 im Königreich Sachsen. Dann folgten preußische Landesteile: Brandenburg 1884 und Schlesien 1885. Ein erster Mehrländerverband wurde ein paar Jahre später gegründet.
In der Stadt Halle an der Saale trafen sich dazu am 2. November 1892 Sparkassenvertreter aus der preußischen Provinz Sachsen, dem Herzogtum Anhalt sowie aus den thüringischen Herzog- und Fürstentümern. Im Saal des Hotels „Stadt Hamburg“ fand die Versammlung statt. Geleitet wurde sie vom Hallenser Bürgermeister Dr. Hermann Schmidt. Er war einer der Initiatoren der Verbandsgründung.
Man beschloss an jenem Tag die Einrichtung eines länderübergreifenden Verbandes, der das Sparkassenwesen und die gemeinsamen Interessen der Mitgliedsinstitute fördern wollte. Dem Deutschen Sparkassenverband, Sitz in Berlin, sollte er angehören. Der Entwurf der Satzung wurde beraten und genehmigt, dann der Vorstand gewählt. Ihm gehörten an:
Bürgermeister Schmidt/ Halle an der Saale
Stadtrat Fischer/ Magdeburg
Landrat von Richter/ Weißenfels
Oberbürgermeister am Ende/ Rudolstadt
Kreissparkassendirektor Hagemann/ Bernburg
Oberbürgermeister Funk/ Dessau
Bürgermeister Knoppe/ Teuchern
Nach der mehrstündigen Sitzung konnten sich die Anwesenden bei einem gemeinsamen Mittagessen im Hause stärken. Ob wohl dabei auch auf die Gründung des besonderen Verbandes angestoßen wurde? Bürgermeister Hermann Schmidt hatte sicher Grund zum Feiern. Es war Vorsitzender des Vorstandes und Halle erster Verbandssitz.