• Gruppenbild Archivdelegation Shanghai

    Der Geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Dr. Michael Ermrich (Mitte), begrüßte die Archivdelegation aus Shanghai. : © Ostdeutscher Sparkassenverband

  • Geschenk Delegation Shanghai

    Der Leiter der chinesischen Delegation überreichte Dr. Michael Ermrich das Gastgeschenk, einen Porzellanteller mit historischem Motiv und der Aufschrift "Shanghai Archives". : © Ostdeutscher Sparkassenverband

  • Weschke Shanghai Referat

    Britta Weschke stellte das Archiv mit seinen Aufgaben und Beständen vor. Frau He (links im Bild stehend) übersetzte an diesem Vormittag. : © Historisches Archiv des OSV

  • Einer Referat Archiv

    Thomas Einert sprach über die Öffentlichkeitsarbeit des Archivs. Er präsentierte unter anderem die Ausstellungen, die seit 2003 im Haus entwickelt werden und sich vor allem um Geld- und Sparkassengeschichte sowie Kunst drehen. : © Historisches Archiv des OSV

  • Protokoll einmal anders - Ein Delegationsteilnehmer (vorn im Bild) zeichnete den Präsidenten und die Referenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. : © Historisches Archiv des OSV

Besuch aus Shanghai

Nicht alle Tage kommt es vor, dass man im eigenen Haus, ja, sogar im eigenen Archiv, ausländische Gäste begrüßen darf. Umso mehr freuten wir uns über das Interesse einer Archivdelegation aus Shanghai an unserem Historischen Archiv und seinen Dienstleistungen für die Sparkassen.

Heute besuchten uns nun insgesamt 19 chinesische Archivleiterinnen und Archivleiter. Der Geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Dr. Michael Ermrich, hieß die Gäste im Bürogebäude am Berliner Spittelmarkt herzlich willkommen. Mit einer kurzen Vorstellung des Verbandes, seiner Mitglieder und Aufgaben stimmte er auf den anschließenden Fachvortrag ein.

In diesem ging es schwerpunktmäßig um die Öffentlichkeitsarbeit eines Verbands- und Wirtschaftsarchivs. Unser Historisches Archiv beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema. Im Kontext von History Marketing | History Communication wird es gegenwärtig nicht nur ausgebaut, sondern auch professionalisiert. Von A wie Ausstellungen oder Aktionen über M wie Messestände und P wie Publikationen oder Produkte bis hin zu S wie Schulungen und Z wie Zeitzeugeninterviews konnte die gesamte Bandbreite an öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten veranschaulicht werden.

Unter dem Motto: „Tradition kann man nicht kaufen.“ wurde vor allem der Aspekt beleuchtet, der die Besonderheit der eigenen Geschichte(n) für jedes Unternehmen unterstreicht. Denn die Geschichte eines Hauses ist einzigartig und damit ein Alleinstellungsmerkmal in einer Gesellschaft, wo Qualität bereits zum Selbstverständnis gehört und dadurch keine signifikante Abgrenzungsmöglichkeit zur Konkurrenz mehr bietet. Das Handeln des Historischen Archivs des OSV beruht auf eben dieser Grundlage – ganz aktuell unter der Devise: „Wir machen es einfach.“

Die Delegation wird noch weitere Archive bei ihrem 14-tägigen Aufenthalt in Deutschland kennenlernen. Wir hoffen, dass unser Historisches Archiv nicht nur in Erinnerung bleiben wird, sondern dass wir schon bald weitere in- und ausländische Gäste bei uns begrüßen dürfen. Versprochen wurde das Wiederkommen – und eine Einladung nach Shanghai wurde auch ausgesprochen …

  • 33. Vertriebsring 2015: Beratung am Stand des Historischen Archivs des Ostdeutschen Sparkassenverbandes : © Historisches Archiv des OSV

  • Michael Ehlers alias Hein Hansen

    Michael Ehlers alias Hein Hansen signierte heute auf dem 33. Vertriebsring des Ostdeutschen Sparkassenverbandes für unsere Bibliothek sein Werk "Der Fisch stinkt vom Kopf". Wir bedanken uns nochmals herzlich! : © Historisches Archiv des OSV

  • Der Retrolook – Beispiel: Portocard mit historischem Motiv

    Der Retrolook – Diese Briefmarken gab es heute auf dem 33. Vertriebsring des OSV auf dem Messestand des Historischen Archivs. : © Historisches Archiv des OSV

  • Sparkassen-Slogans einmal anders: Hier als Memoryspiel.

    Sparkassen-Slogans einmal anders: Hier als Memoryspiel, präsentiert auf dem heutigen Vertriebsring. : © Historisches Archiv des OSV

  • Messestand des Historischen Archivs

    Und so sieht er aus: Der erweiterte Messestand des Historischen Archivs des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. : © Historisches Archiv des OSV

Geschafft

Ein Jahr ist vorbei. Ja, im November 2014 hat unser erstes „Messejahr“ begonnen. Mit einer Premiere auf dem 30. Vertriebsring des Ostdeutschen Sparkassenverbandes in Potsdam. Schön war’s. Na klar. Keine Frage. Aber auch anstrengend. „Die schöne Anstrengung“ sozusagen. Fünf Messen haben wir schon geschafft. Das ist für ein kleines Wirtschaftsarchiv nicht wenig. Zumal es sich nicht unbedingt um eine Kernaufgabe handelt.

Doch für uns waren diese Messen eine wichtige Erfahrung. Und so ist die Bilanz positiv. Nun werden Sie sich fragen: Ja, was haben die denn da geschafft? Schaut man genauer hin, gibt es mehrere Ergebnisse. Zuerst zu nennen wäre der flexibel einsetzbare und sehr schnell auf- und abbaubare Messestand. Keine herkömmliche Variante von der Stange. Sondern das Produkt einer gemeinsamen Ideenfindung von Praktikanten, studentischen Mitarbeitern, den Archivangestellten und einem Designer, mit dem wir schon sehr lange in puncto modernes Layout für sparkassenhistorische Öffentlichkeitsarbeit kooperieren. Ein Beispiel für gelungene Teamarbeit.

Ergänzt wurde der Messestand stets mit aktuellen und neuen Aktionen. Das Jahr 2015 stand für uns als Historisches Archiv ganz im Zeichen der „Marke Sparkasse“. Spielerisch und lehrreich wurde Sparkassengeschichte durch abwechslungsreiche Aktionen rund um das Logo, die Farbe und – ganz neu – den Slogan vermittelt. Historische Objekte zogen Blicke auf sich und zahlreiche Besucher an. Und ja, wir hatten sie alle da: Präsidenten, Prominente, Vorstände und natürlich unsere Kollegen aus den Sparkassen. Auch junge Leute ließen sich nicht nur begeistern, sondern auch auf die Geschichten ein, die wir Ihnen rund um historische Ausstellungsstücke erzählen konnten.

So kann’s im nächsten Jahr weitergehen. Klar, keine Frage.

  • erste Sitzung des Arbeitskreises für Sparkassengeschichte und Archivfragen

    Die erste Sitzung des Arbeitskreises für Sparkassengeschichte und Archivfragen fand am 8. Oktober über den Dächern von Berlin statt. : © Historisches Archiv des OSV

„Wenn Du mal nicht weiter weißt …

… dann bilde einen Arbeitskreis.“ – So der nicht besonders charmante Spruch, der in vielen Unternehmen unter Mitarbeitern kursiert. Vielleicht haben wir in deutschen Firmen eine Arbeitskreisinflation. Das mag sein. Aber: Miteinander ins Gespräch zu kommen, ist immer noch besser und in jeglicher Hinsicht kreativer, als nur im eigenen Saft zu schmoren.

Das haben wir uns auch gedacht, als wir nun unseren Arbeitskreis für Sparkassengeschichte und Archivfragen gründeten. Seit heute nennen wir ihn „Arbeitserleichterungskreis“. Denn neben dem Austausch zwischen Verband und Mitgliedssparkassen soll letzteren vor allem die Arbeit vor Ort in puncto Geschichte erleichtert werden. Es ging um nichts weniger als die Vernetzung und den Dialog zur Frage: „Wozu braucht’s die Unternehmensgeschichte eigentlich?“ Berichtet wurde von tollen Aktionen in der Region, die in einer Best-Practice-Sammlung zusammengefasst werden sollen. Ideen zu kommunizieren und voneinander zu lernen, wird unser gemeinsamer Weg in Bezug auf angewandte Sparkassengeschichte(n) sein.

Dabei wird die herausragende Besonderheit der Sparkassen Berücksichtigung finden. Denn sie werden nicht durch eine Konzernzentrale geführt, sondern zeichnen in der Region für die Region verantwortlich. Was heißt das genau? Wie geht man also vor Ort mit unserer Unternehmensgeschichte um? Wo liegen Potentiale, die es gemeinsam zu heben gilt und wo die Spezifika, die ein einzelnes Haus auszeichnen? Das herauszufinden, war eines der Hauptziele am heutigen Tage. Und schaut man auf die Ergebnisse, so scheint dieses Vorhaben erste Früchte getragen zu haben. Die nächsten Sitzungen werden sich um Themen, wie  Jubiläumsvorbereitungen, Storytelling, Produktausstellungen oder Archivfragen, drehen.

Wenn Mitarbeiter und Kunden IHRE Sparkasse auch historisch erleben können, dann ist das identitätsstiftend. So wurde von den Teilnehmern des Arbeitskreises unterstrichen, dass dem Verband eine zentrale Aufgabe zukommt, wenn es um sparkassengeschichtliche Aus- und Weiterbildung geht. Vorträge, Ausstellungen und Schulungsangebote wurden als richtige und wichtige Mittel eingestuft. Unser gemeinsames Credo bleibt: Nur wer seine eigenen Wurzeln kennt, kann selbstbewusst nach vorn schauen und findet auch in Zukunft den richtigen Weg. Wir sind dabei. Und Sie?

  • Die Deutsche Sparkassen-Zeitung präsentierte in ihrer Festausgabe vom 9. Juli 1925 erstmals ein Symbol für "Einheit und Geschlossenheit" der Sparkassen- und Giroorganisation, den Hermeskopf.

  • Dieses Emailplakat sollten alle Kassen an ihrem Gebäude anbringen. Im Querfomrat gab es das Plakat auch als elegantere Glasvariante. Vorgestellt in der Deutschen Sparkassen-Zeitung vom 12. September 1925.

  • Foto aus den 1930er-Jahren von der Kreissparkasse Weißenfels mit dem "Hermeskopf"-Schild an der Tür (links im Bild) und dem Zusatz "Hier sparst Du sicher" (Quelle: Kreissparkasse Weißenfels, heute: Sparkasse Burgenlandkreis)

Neues vom „Hermeskopf“

Vor genau 90 Jahren, am 9. Juli 1925, berichtete die „Deutsche Sparkassen-Zeitung“ vom neuen „Verbandszeichen“ und seinem ersten Einsatz. Es ging vor allem darum, durch ein gemeinsames Symbol „Einheitlichkeit und Geschlossenheit“ der Sparkassen- und Giroorganisation zum Ausdruck zu bringen. Die Zeitung schreibt: „Es galt, ein Zeichen zu finden, das in Anlehnung an den Namen des Verbandes, durch seine originelle, sinnvolle Form geeignet ist, den Organisationsgedanken würdig zu verkörpern. Nach mancherlei Versuchen ist es gelungen, ein solches Zeichen zu schaffen […] Ueberzeugend durch seine Einfachheit – ein Hermeskopf mit den Anfangsbuchstaben des Verbandes ‚DSGV‘ als Gesichtsmarkierung – verfeinert und vertieft durch seine Geistigkeit – indem Form und Blick dieses Kopfes den Zuschauer unbedingt in seinen Bann ziehen.“ Geschaffen wurde das markante Zeichen, wie bereits im Logo-Blog berichtet, von Karl Schulpig.

Um es bekannt zu machen, sollte das neue Symbol „überall in der Oeffentlichkeit […] grüßen, werben und mahnen: Mahnen zur Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit!“ Auf großen Transparenten und als ansteckbares Abzeichen war der Hermeskopf dann erstmals auf der Verbandstagung zu sehen, die vom 9. bis zum 11. Juli 1925 in Köln stattfand und zu der mehr als 2000 „Sparkassenvertreter ganz Deutschlands“ erwartet wurden. Auf dem Programm standen der Austausch über die weitere Arbeit sowie die Behandlung aller wichtigen Verbandsfragen. Aber auch kulturell wurde den Teilnehmern einiges geboten: Von der Besichtigung des Rathauses und des Doms für die Damen über einen Besuch der „Jahrtausend-Ausstellung der Rheinlande in der Messehalle Köln-Deutz“ bis hin zu einer Rheinfahrt.

Ein nächster Schritt zum Einsatz des Hermeskopfes wurde Anfang September 1925 in der „Deutschen Sparkassen-Zeitung“ vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits Verbandsplakate als Email- bzw. Glasvariante für die Außenwerbung. Die Zeitung verweist darauf, dass „der angestrebte Erfolg nur erreicht werden [kann], wenn jede Kasse mindestens ein derartiges Plakat an ihrem Gebäude anbringt.“

Dass sich letztendlich der Hermeskopf nicht durchsetzte und wir heute das allerorts präsente Sparkassen-S als Logo der Sparkassenorganisation haben, ist eine andere Geschichte …

  • Die Kolleginnen aus der Sparkasse Uecker-Randow (Pasewalk) suchten gemeinsam nach dem richtigen Punkt über dem Sparkassen-S. : © Historisches Archiv des OSV

  • Das sind sie. Die vier Punkte zum Thema "Sparkassenrot". Können Sie HKS 13 erkennen? Falls nicht, hier die Auflösung von links nach rechts: HKS 12, HKS 13, HKS 14 und HKS 15. : © Historisches Archiv des OSV

  • Zum 32. Vertriebsring kam auch wieder ein prominenter Gast. Diesmal: Joachim Llambi. Er referierte nicht nur zum Thema "Mut zur Kritik. Mit klaren Worten überzeugen", sondern hielt auch für uns den Punkt hoch. : © Historisches Archiv des OSV

  • Auch Winni, das Maskottchen der PS-Lotterie, hielt bei über 30 Grad tapfer durch und machte bei unserer Aktion mit. : © Historisches Archiv des OSV

  • Souverän punktete auch der Kollege aus der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien (Zittau). : © Historisches Archiv des OSV

Punktlandung

Da lagen sie. Vier rote Punkte für das Sparkassen-S. Doch nur einer passte farblich. Aber welcher? Das fragten wir unsere Kolleginnen und Kollegen  aus den Mitgliedssparkassen, die gestern zum 32. Vertriebsring des OSV nach Potsdam kamen.

Zum 3. Mal waren wir als Historisches Archiv mit einem eigenen Stand dabei. Diesmal mit einer Aktion zur Marke Sparkasse und dem „Sparkassenrot“. Zur Auswahl standen : HKS 12-15. Alles sehr ähnliche Rottöne. Und alle mit Geschichte. Wie bereits im Blog berichtet.

Aktuell war die Aktion allemal. Wurde doch gerade erst ein Urteil des Bundespatentgerichts gesprochen, das sich um den Schutz des „Sparkassenrots“ dreht. Denn sowohl die Sparkassenorganisation als auch die Santander Bank nutzen einen Rotton für ihren Markenauftritt: HKS 13 bzw. HKS 14. Die Unterschiede zwischen diesen beiden sind marginal. Nur eine Nuance dunkler ist HKS 14. Auch die Filialen beider Geldinstitute sehen sich zum Verwechseln ähnlich? Zufall oder Absicht?

Darüber ins Gespräch zu kommen und die Farbe als bedeutendes Markenelement noch einmal in den Mittelpunkt zu rücken, war unser Ziel. Zugleich sollten Gute-Laune-S-Bilder entstehen. Und was denken Sie? Haben die Kollegen IHR ROT erkannt? Aber klar doch. Und nicht zuletzt, machten sie bei der Punktewahl auch noch eine gute Figur …

  • Geschichtsstudenten der Humboldt-Universität zu Berlin besuchten mit ihrer Dozentin Dr. des. Heike Wieters im Juni 2015 das Historische Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes in Potsdam. : © Historisches Archiv des OSV

  • Britta Weschke stellte das Archiv mit seinen Zuständigkeiten, Aufgaben und Projekten vor. : © Historisches Archiv des OSV

  • Thomas Einert referierte nicht nur zur Geschichte des Luftschiffhafens, sondern auch zum Versicherungsgeschäft der sächsischen Sparkassen in der Weimarer Republik. : © Historisches Archiv des OSV

  • Ansichtskarte Luftschiffhafen, vor 1922 (K.H.B. Verlag)

    Eingangsgebäude zum Gelände des Luftschiffhafens, auf dem im September 1911 der erste Zeppelin, die „Schwaben“, landete (Ansichtskarte Luftschiffhafen, vor 1922, K.H.B. Verlag, Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Angehende Historiker zu Besuch am Luftschiffhafen in Potsdam

Wenn man sich entschlossen hat, Geschichte zu studieren, ist es durchaus lohnenswert, auch einmal ein Archiv zu besuchen. Immerhin könnte es der zukünftige Arbeitsplatz sein – in jedem Fall ist das Archiv aber ein Ort, an dem sich Historiker viel und gern aufhalten.

Und auch für die Praktiker ist es wertvoll zu erfahren, was junge Studierende für Vorstellungen und Wünsche haben, was sie interessiert und wie sich das Studium gestaltet. So lag es auf der Hand, eine Anfrage bezüglich eines Archivbesuchs von Studenten der Humboldt-Universität positiv zu beantworten, Archivmaterial herauszusuchen und sich einfach einmal Zeit zu nehmen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs am eigenen Arbeitsplatz zu begrüßen.

Der Besuch begann – wie sollte es anders sein – mit einem Rundgang. Fünf „Luftschiffe“ stehen heutzutage am Templiner See, Am Luftschiffhafen 1, in Potsdam. Die Architektur der imposanten Gebäude wollte erklärt sein. Zumal der Ort geschichtsträchtig ist.  Hier entstand 1912 eine riesige Luftschiffdoppelhalle im Auftrag der Luftschiffbau Zeppelin GmbH.  An diese Zeit erinnert zum Beispiel noch immer das markante Eingangsgebäude zum Gelände, auf dem im September 1911 der erste Zeppelin, die „Schwaben“, landete. Anhand von Modellen und Bildern wurden die historischen Fakten anschaulich vermittelt.

Nach dem Rundgang wurden die Aufgaben und aktuellen Projekte des Historischen Archivs des OSV vorgestellt. Dass gerade die Öffentlichkeitsarbeit im Sinne von History Marketing für ein Wirtschaftsarchiv von großer Bedeutung ist, wurde den Studenten schnell klar. Mit einem Sparkassenwerbefilm zum Spargedanken und der Rolle des Vorsorgens für schlechte Zeiten aus den 1930er-Jahren erfolgte der direkte Einstieg in die Sparkassengeschichte. So begaben sich die Studenten, die sich im Seminar gerade mit dem Versicherungswesen des 19. Jahrhunderts beschäftigen, gemeinsam mit dem Historiker Thomas Einert auf Zeitreise. Thematisiert wurde das Vorsorgen durch Sparen bei den Sparkassen zwischen 1778 und 1913. Auch das Versicherungsgeschäft in der Weimarer Republik wurde anhand von Archivalien beleuchtet.

Viele spannende Fragen begleiteten den Archivbesuch: Von der Bewertungspraxis bei der Übernahme der Akten in das Historische Archiv über die Möglichkeiten der Archivnutzung durch Externe bis hin zu Versicherungsstatistiken und der Auszahlungspraxis der Lebensversicherungen bei Selbstmord oder im Fall des Todes bei Kriegseinsätzen. Die Studenten wurden eingeladen, selbst zu recherchieren und anhand von Archivmaterial Antworten zu finden. Am Ende des Tages empfanden beide Seiten das Zusammentreffen als große Bereicherung – Wiederholung nicht ausgeschlossen …