• Notgoldmark

    Vorderseite einer Bielefelder Notgoldmark aus dem Jahr 1923. : © Historisches Archiv des OSV

  • Ordnerkassette Muenzen

    Die Münzsammlung wurde in eine Ordnerkassette umgebettet. : © Historisches Archiv des OSV

„Haste mal ‘ne Mark?“

Immer geht es ums Geld. Erst recht bei der Sparkasse. Das Historische Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes beherbergt derzeit um die 450 Münzen und andere Zahlungsmittel sowie münzähnliche Gegenstände.

Mit Geld schuf sich der Menschen ein dringend benötigtes Austausch- und Rechensystem für Waren und Dienstleistungen. Dieses hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte stets weiterentwickelt und verändert, wie auch das Aussehen, Material und die Größe der Zahlungsmittel.

Die Münzsammlung des Archivs umfasst einen Zeitraum von der Antike über das alte China bis hin zu den gegenwärtigen Euromünzen. Doch es gibt nicht nur runde, aus Metall gefertigte Münzen. Zu finden ist neben Goldnugget und Goldbarren, auch sogenanntes Kaurigeld. Dieses besteht aus dem Gehäuse der Kaurischnecke und war von ca. 2000 v. Chr. bis ins 19. Jahrhundert ein anerkanntes Zahlungsmittel in Afrika und Südostasien. Eine weitere Besonderheit ist das Notgeld. Dieses bot in Krisenzeiten einen Ersatz für das fehlende, gesetzliche Zahlungsmittel. Da gerade in Kriegszeiten das Metall knapp war, behalf man sich mit anderen Materialien. Notgeld aus Keramik, Leder, Alufolie oder Seide war vor allem für Sammler gedacht.

Meine Aufgabe als Praktikantin war es, die Münzen archivgerecht umzubetten. Jede Münze wurde mit einer Inventarnummer versehen, um die schnelle Wiederauffindbarkeit zu gewährleisten. Gleichermaßen habe ich die Münzen digitalisiert und pflege sie zurzeit in die Digital-Asset-Management-Software FotoWare ein. Zudem habe ich mich auch der Verzeichnung der Münzen in der hauseigenen Notes-Datenbank gewidmet und durch Recherchen Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Zahlungsmitteln zusammengetragen.

Mein persönliches Highlight war eine Notgoldmark aus Bielefeld von 1923. Diese weist einige gestalterische Raffinessen und versteckte Hinweise auf. Zur Aufklärung war eine aufwändige Recherche nötig. Dies zeigt jedoch, wie faszinierend und aussagekräftig eine einzelne Münze sein kann. Die Vorderseite zeigt beispielsweise das Portrait von Otto von Bismarck, der durch die Schlafmütze als „Deutscher Michel“, also als eine Art Witzfigur dargestellt wird. Ihn umgibt der Spruch „Michel unbesiegt aber betrogen“. Mit „unbesiegt“ ist die „Dolchstoßlegende“ gemeint, die heute durch geschichtliche Fakten als Lüge aufgeklärt ist. Für ausführlichere und zusätzliche Informationen ist folgender Blog zu empfehlen.

(Autorin: Sabrina Klaaßen, derzeit Praktikantin im Historischen Archiv des OSV.)

  • Marken in Archivierungshuellen

    Die Marken werden zur dauerhaften Aufbewahrung in speziellen Folien gelagert. Diese sind mit Identifikationsnummern versehen, um die Wiederauffindbarkeit zu gewährleisten. : © Historisches Archiv des OSV

  • Briefmarke 1923 10 Milliarden Mark

    Die Briefmarke mit dem Nominalwert von 10 Milliarden Mark wurde von der Deutschen Reichspost Mitte November 1923 herausgegeben. : © Historisches Archiv des OSV

  • Einige Exemplare aus der Sammlung: Brief-, Siegel- und Reklamemarken vergangener Tage : © Historisches Archiv des OSV

Historische Markensammlung nimmt Kurs auf`s digitale Zeitalter

Das Historische Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) beherbergt neben zahlreichen Akten zur Sparkassengeschichte auch eine umfangreiche Objektsammlung. Zu ihr gehört ein Bestand alter Brief-, Spar-, Siegel- und Reklamemarken, der bereits in unserer Datenbank erfasst ist. Diese Markensammlung habe ich digitalisiert und zur Sicherung der dauerhaften Aufbewahrung in Archivierungshüllen umgebettet. Die Abbildungen wurden von mir mit der Software Fotoware verzeichnet. Nun können sämtliche Marken im OSV bequem und effizient recherchiert und betrachtet werden. Sie werden zudem vor physischer Abnutzung geschützt, da sie nicht mehr in die Hand genommen werden müssen.

Die Marken besitzen nicht nur künstlerischen Wert. Sie sind ebenfalls ein Zeitdokument vergangener Tage. So zeugen Briefmarken aus der Weimarer Republik mit bis zu zweistelligen Milliardenwerten von der Hyperinflation des Jahres 1923. Die Inflation schritt im Herbst dieses Jahres so rasant voran, dass der aufgedruckte Wert bei der Ausgabe oftmals schon wieder veraltet war und überdruckt werden musste. Besonders beeindruckend veranschaulicht das eine Briefmarke, die ich bei meiner Arbeit entdeckt habe. Sie belegt, in welche enormen Höhen die Briefmarkenwerte damals vorgestoßen sind und wie schnell dies vonstatten ging. Nicht Millionen, sondern bereits Milliarden betrug das Inlandsporto eines Briefes, als die Marke am 16. November 1923 ausgegeben wurde. Zum Vergleich: Eine Tageszeitung kostete zu dieser Zeit bereits um die 100 Milliarden Mark.

Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie unsere Marken auch in Zukunft Geschichte erzählen können. Natürlich wird die Sammlung stetig erweitert und damit auch immer ein neues kleines Stück Sparkassen-, Regional- und Wirtschaftsgeschichte hinzugewonnen.

(Autor: Manuel Willibald Eckl, derzeit Praktikant im Historischen Archiv des OSV)

  • Alexanderplatz, links um 1900, rechts um 1931 : © Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

  • Alexanderplatz in Berlin, um 1935 : © Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

  • Alexanderhaus, 1959 : © Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

  • Alexanderhaus, 2014 : © Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

Historische Zeitreise am Alexanderhaus

Die Berliner Sparkasse ist seit ihrer Gründung vor fast 200 Jahren ein fester Bestandteil Berlins. Zentraler Firmensitz der Berliner Sparkasse ist seit über 80 Jahren das Alexanderhaus am Alexanderplatz in Berlin-Mitte.

Im Januar 2015 wurden sieben ebenerdige Schaufenster am Alexanderhaus, auf denen bisher Plakate aus den regelmäßig wechselnden Werbekampagnen der Berliner Sparkasse angebracht waren, mit historischen Motiven des Alexanderplatzes beklebt. Schwerpunktmäßig sind das Alexanderhaus bzw. der Vorgängerbau, das Königstädtische Theater, zu sehen.  Die Zeitreise beginnt in der Dircksenstraße und endet in der Grunerstraße gegenüber dem Einkaufszentrum Alexa.

 

Klaus-Dieter Marten

Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

 

  • © Historisches Archiv des OSV

Augenblicke festgehalten auf lichtempfindlichem Material

Der Begriff „Archiv“ erzeugt in vielen Köpfen die Vorstellung von dunklen Räumen, die als Lagerplätze für „verstaubte Akten“ fungieren. Dabei führen die Archivalien den interessierten Suchenden als stille Zeitzeugen in die Vergangenheit zurück. Neben Akten und weiterem Schriftgut schlummern aber noch ganz andere Arten von Archivalien in den Regalen und Schränken eines Archivs. Beispielsweise Filme, Objekte oder Plakate. Als Träger von Informationen geben sie auf ihre Weise Auskunft über vergangene Sachverhalte, Ereignisse und mehr.

Ich studiere Informationswissenschaften mit dem Schwerpunkt Archiv im fünften Semester an der Fachhochschule Potsdam. Zurzeit führe ich mein Praxissemester im Historischen Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes durch. Eine meiner Hauptaufgaben während des Praktikums besteht in der Erschließung und Verzeichnung der analogen Fotobestände. Die Bilder, die ich bearbeite, reichen zurück bis zur Verbandsgründung am 20.03.1990. Diese einmaligen Quellen dokumentieren mit ihrer Bildsprache die Verbandsgeschichte, wie zum Beispiel die erste Pressekonferenz. Auch die Bauphasen der Ostdeutschen Sparkassenakademie am Luftschiffhafen in Potsdam sind detailliert überliefert.

Zur sicheren Aufbewahrung der Fotos und damit sie einfach recherchierbar sind, halte ich mich dabei an archivfachliche Vorgaben. Nach dem Provenienzprinzip bleibt die ursprüngliche Ordnung des Bestandsbildners der Archivalien erhalten. In meinem Fall stammen sie von der ehemaligen Abteilung Kommunikation. Da die Aufnahmen größtenteils Veranstaltungen dokumentieren, kamen die Bestände idealerweise nach diesen sortiert ins Archiv.

In der Regel handelt es sich beim Trägermaterial analoger Fotos um Azetat- oder Polyesterfilm auf DOP-Gelatinesilberpapier, Barytpapier oder PE-Papier. Die Fotos bestehen aus mehreren Schichten, die sich bei Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen verändern.* Aus Bestandserhaltungsgründen lagert die Fotosammlung daher staubgeschützt in Fototaschen aus HKD-Hartfolie in einem Stahlschrank mit Hängeregistratur. Mit Signatur, Inventarnummer und Kürzel versehen, trennen nummerierte Mappen aus Pappe die einzelnen Bestände voneinander. Inzwischen habe ich 119 Bestände mit insgesamt 2729 Fotos bearbeitet.

Für jeden erschlossenen Bestand wähle ich repräsentative Fotos aus, um sie zu digitalisieren. Diese stehen für interne Recherchen zur Verfügung. Als Bilderverwaltungssoftware wird FotoWare genutzt. Dort werden die Bilder direkt mit den zugehörigen Metadaten verknüpft. Sie enthalten u. a. folgende Informationen: Fotograf, Ort, Datum, Bildrechte und Schlagwörter. Außerdem vermerke ich die abgebildeten Personen.

Dank dieser spannenden Aufgabe werde ich auf meinen späteren Berufsalltag vorbereitet und lerne den Ostdeutschen Sparkassenverband kennen.

(Autorin: Daniela Schaffert, derzeit Praktikantin im Historischen Archiv des OSV)

* Nienhaus, Ursula: Fotoarchivierung. In: Praktische Handreichung für Bewegungsarchive. 2004.

 

 

  • geschredderte DM-Banknoten im Wert von 50.000 DM

    geschredderte DM-Banknoten im Wert von 50.000 DM, maschinell zusammengepresst zu einem Ballen - Wie die Münzen wurden nach der Einführung des Euros auch die alten DM-Geldscheine entwertet. Dies geschah mit speziellen Schredder-Press-Systemen bei der Deutschen Bundesbank. : © Historisches Archiv des OSV

  • entwertete DM-Münzen

    entwertete DM-Münzen, Riffelmuster geprägt durch einen Decoiner - Im Zuge der Währungs-Umstellung auf den Euro wurden 28 Milliarden DM-Münzen unter staatlicher Aufsicht entwertet. Dies geschah professionell mit sog. Decoiner-Automaten. : © Historisches Archiv des OSV

Nächste Ausfahrt Perleberg – Unser Geld im Stadtmuseum

Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg im Landkreis Prignitz lud auch dieses Jahr wieder kulturbegeisterte Nachtschwärmer zur Perleberger Museumsnacht ein. Dieser Anlass war zugleich der Startschuss für eine Sonderausstellung zur Geldgeschichte der Stadt.

Das Historische Archiv des OSV unterstützt die Ausstellung mit der Ausleihe von Objekten aus seiner umfangreichen Sammlung zum Thema. So wurde dem Museum eine breite Auswahl geeigneter Archivalien zur Verfügung gestellt.

Zu den Exponaten gehören z. B. besondere Gedenkmünzen, aber auch Bargeld aus der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland, als die Mark noch gesetzliches Zahlungsmittel war. Unter den Leihgaben befinden sich auch heute in Sammlerkreisen sehr gesuchte frühe Erstauflagen. Ebenfalls sehr interessant sind diejenigen verliehenen Objekte, die vom Übergang von der DM zum Euro 2002 zeugen. Demnach können auch staatlich entwertete Münzen sowie geschredderte und zu Ballen gepresste Geldscheine besichtigt werden.

Für den geneigten Museumsbesucher eröffnet sich somit die Möglichkeit, einen Querschnitt deutscher Nachkriegs-Geldgeschichte zu bestaunen. Laut Museumsleiter Herrn Riedel stößt die Ausstellung auf reges Interesse und ist ein voller Erfolg. Sie kann noch bis Anfang 2015 in Perleberg besucht werden.

(Autor: Manuel Willibald Eckl, derzeit Praktikant im Historischen Archiv des OSV)