• Titelblatt von einer der vielen Kundenzeitschriften der Sparkassen der DDR, 1961 : © Historisches Archiv des OSV

„Camping – Liebe – Feuerstuhl“

Das sind Peter und seine „Ische“ Helga auf dem Weg in die Sommerfrische. Wir haben das Jahr 1961 und die Arbeiterjugend der DDR geht gern zelten. So jedenfalls steht es zu lesen in einer Kundenzeitschrift der Sparkassen der DDR. Wenn man der ausgebenden Werbe- und Anzeigengesellschaft DEWAG glauben darf, ist diese 8-seitige Jugendillustrierte „eines der besten Werbemittel dieses Jahres und wird bestimmt viel Anklang finden.“

Sprachlich an die Zielgruppe angepasst, werden schöne und nicht überlaufene Campingplätze vorgestellt sowie reizvolle Wanderrouten und Fahrstrecken beschrieben. Die Vorteile des Lagerlebens werden ausführlich gepriesen: „[…] ohne Anzug, ohne tägliches Rasieren, ohne immer pünktlich essen gehen zu müssen, mal richtig tun und lassen können, was einem gerade ein- oder gefällt. Überall da, wo Campingfreunde sind, wird gelacht und gesungen, der Flachs blüht, und es wird gesponnen.“

Aber so ein Urlaub will auch finanziert sein! Wie man das als „junge Werktätige“ in der DDR den 1960er Jahren anstellt, davon erzählt das Heft auch: „Die Sparkasse ist Millionen Sparern ein unentbehrlicher Freund, bietet mit den verschiedensten Sparformen vorteilhafte Anlagemöglichkeiten, bietet Sicherheit und verwaltet die Spareinlagen für friedliche, den Interessen der ganzen Bevölkerung dienenden Zwecken.“

Eine Möglichkeit war das Vertragssparen. Mit aus heutiger Sicht traumhaften 3 % bis 4 % Zinsen, konnten Peter und Helga ihr Geld ganz schnell vermehren. Bei einer monatlichen Sparsumme von zum Beispiel 20 DM hatte man bei 3 % Zinsen bereits am Ende des zweiten Jahres 495 DM zur Verfügung. Damit ließ sich in der DDR sehr gut Urlaub machen.

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