• Foto zerstörte Neissebruecke Stadthaus 1945

    Das Foto zeigt die zerstörte Neißebrücke und gleich rechts an ihrem Ende den Teil des Stadthauses, in dem die Stadtsparkasse ihren Sitz hatte. : © Archiv Gerhard Gunia, Guben

  • Ausschnitt Ansichtskarte Stadthaus Neissebruecke Guben 1927

    Bis 1945 befand sich die Stadtsparkasse im Stadthaus an der Neißebrücke. (Ausschnitt Ansichtskarte von 1927, Verlag: Trinks & Co. GmbH, Leipzig; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Foto Rest Stadthaus in Gubin Oktober 2012

    Der noch erhaltene Teil des ehemaligen Stadthauses wurde Ende 2012 fotografiert. : © Historisches Archiv des OSV

Die Gubener Stadtsparkasse und das Kriegsende 1945

Vor 70 Jahren näherte sich der Zweite Weltkrieg seinem Ende. Heftige Kämpfe fanden noch in den letzten Kriegswochen statt. Zahllose Soldaten und Zivilisten starben. Erbitterte Gefechte gab es zum Beispiel im brandenburgischen Guben, das lange vom Krieg verschont geblieben war.

Am 18. Februar 1945 begann der direkte Kampf um die Neißestadt. Vor dem Anrücken der Sowjetarmee war die gesamte Bevölkerung evakuiert worden. Bleiben mussten die Menschen, die die Verteidigung mit aufrechterhalten sollten. Auch in Guben wurden Kinder und ältere Männer als Flakhelfer oder im Volkssturm eingesetzt. Wochenlang standen sich die Gegner gegenüber. Auf deutscher Seite mussten sogar Schüler die Lücken in den Linien füllen.

Nicht nur viele Leben sind damals vernichtet worden. Die Altstadt östlich der Neiße wurde im Verlauf der Kämpfe zerschossen, zerbombt, verbrannt – zu 88 % zerstört. Am 20. April gaben die Deutschen den Stadtteil schließlich auf und sprengten die Neißebrücken. Die Niederlage kam trotzdem nur wenige Tage später. Am 24. April besetzten sowjetische Soldaten die gesamte Stadt.

Noch in heutiger Zeit sind die Spuren des Krieges im deutschen Guben, mehr noch im polnischen Gubin zu erkennen. An der Brücke, die beide Stadtteile verbindet, steht zum Beispiel nur noch ein Rest des Gebäudes der ehemaligen Stadtverwaltung. In dem Teil, der 1945 stark zerstört und später abgerissen wurde, lagen seit den 1920er-Jahren die Geschäftsräume der Stadtsparkasse. Wie viele andere Sparkassen war auch die Gubener evakuiert worden, als die Front näher rückte. Bei der Kreissparkasse in Torgau an der Elbe befand sich im April 1945 ihre Ausweichstelle.

Nach Kriegsende wurde die Stadtsparkasse dann auf Anordnung der sowjetischen Militärverwaltung neu gegründet. Die Neueröffnung am 2. Juli 1945 erfolgte im westlichen Teil der Stadt, im Gebäude Kaltenborner Straße 59-61. Den Osten Gubens, damit auch den früheren Standort, hatten die Sowjets bereits am 8. Juni der polnischen Administration übergeben. Die damals vorläufige Westgrenze Polens legte dann am 2. August 1945 das Potsdamer Abkommen (Punkt IX b, 2. Abs.) fest.

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