• Just zum Jubiläum zog Delfin Trixi ins Historische Archiv des OSV ein. Als Sparmaskottchen und Nachhaltigkeitssymbol begleitet er den Weltspartag 2019. : © Deutscher Sparkassenverlag

Wir feiern Geburtstag & bleiben am Puls der Zeit

— 5. Blogjahr — 95. Weltspartag — 5. Blogjahr — 95. Weltspartag —

Vor genau fünf Jahren sind wir mit unserem Blog und 19 fertigen Beiträgen online gegangen. Anlass war der 90. Weltspartag. Ein schönes Jubiläum, um mit spannenden Sparkassen- und Archivgeschichten zu starten. Und ein schöner Anlass, um exklusiv und regelmäßig für Sie interessante Sammlungsobjekte auszuwählen, diese für tolle Fotos in Szene zu setzen und Hintergrundinformationen zu liefern, oder aber, um Dokumente aus unseren Akten zu digitalisieren und über das Internet der Allgemeinheit zugänglich zu machen.

Der ursprüngliche Leitgedanke war, History-Marketing- und History-Communication-Instrumente einzusetzen. Wir wollten zeigen, was mit unseren facettenreichen Archivmaterialien öffentlichkeits- und werbewirksam alles möglich ist. Orientierung bot die Fachliteratur, die es wunderbar auf den Punkt bringt:

Es ist eine einfache Regel:
Wer sein System geschichtsbewusst vorantreibt
und korrespondierende Geschichten resonanzstark einsetzt,
signalisiert Klugheit, Erfahrung und Reife.
Er öffnet eine Schatzkiste.*

In Zeiten des Überangebots, gar der Austauschbarkeit von Produkten und Dienstleistungen wird die Geschichte eines Unternehmens zunehmend zum einzigen zeitlosen Alleinstellungsmerkmal. Da sind die Experten sich einig. Um jedoch mit der Unternehmensgeschichte arbeiten zu können, muss man sie auch kennen. So lag es für uns auf der Hand, die „Schatzkiste“ zu öffnen und das vorhandene Potential auch in der digitalen Welt zu nutzen. Kontinuierlich berichten wir seitdem unter anderem aus der wechselvollen 200-jährigen Geschichte der Sparkassenorganisation.

Inzwischen sind wir beim 353. Blogbeitrag angelangt und freuen uns monatlich über eine 5-stellige Anzahl an Besuchern, die hoffentlich auch alle den Blog lesen. Dass gelesen wird, zeigen die vielen Anfragen und Kommentare, die uns allerdings oft noch per E-Mail oder mündlich erreichen. An dieser Stelle möchten wir Sie gern ermuntern, die Kommentarfunktion unter jedem Beitrag aktiv zu verwenden. Wir lesen alles aufmerksam, beantworten gern Ihre Fragen und sind begeistert, wenn Sie noch Ergänzungen oder Anregungen zu unseren wöchentlichen Artikeln haben.

Doch wir feiern nicht nur Bloggeburtstag. Vor allem und in erster Linie feiern wir in diesem Jahr den 95. Weltspartag! Seine Entwicklung von den Anfängen bis heute haben wir für Sie auf der Homepage des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Text & Bild zusammengefasst. Schauen Sie einfach einmal rein und entdecken Sie einmal mehr die Vielfalt unserer Sammlungen.

Dass der alljährliche Weltspartag kein bisschen angestaubt und altbacken daherkommt, verdankt er einer schönen Tradition. Zwar steht nach wie vor das frühzeitige Heranführen und das intensive Beschäftigen mit Geld und Sparen im Vordergrund. Daneben hat er aber stets auch ein aktuelles Thema im Gepäck. In diesem Jahr wenden sich Sparkassen in ihren Filialen mit Aktionen rund um die Nachhaltigkeit an Interessierte. Ein Thema, das uns alle angeht. Mit von der Partie ist Delfin Trixi. In Malwettbewerben und unterhaltsamen Spielen wird ein sauberer Lebensraum für ihn kreiert. Kinder können mit Trixi kuscheln und sich von ihm zum Nachdenken über Klima- und Umweltschutz inspirieren lassen. Bei dieser komplexen Aufgabe kommen auch Erwachsene auf ihre Kosten. Denn gemeinsam mit den Kleinen Überlegungen zum bewussten, ökologischen Handeln anzustellen, schafft einen generationenübergreifenden Erlebnistag.

„Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften ist eine der entscheidenden Zukunftsaufgaben“, stellt der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Helmut Schleweis im „Bericht an die Gesellschaft 2018″ heraus. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Arbeit der Sparkassen von Beginn an im Dienste der Nachhaltigkeit stand. Finanzgeschäfte wurden stets im Sinne der Menschen und der regionalen Wirtschaft betrieben. Ziel war immer, dauerhaft eine hohe Lebensqualität und Wohlstand in der Region sicherzustellen. Davon zeugt bis heute das Bekenntnis zum öffentlichen Auftrag. Mit vorhandenen Ressourcen sorgsam und sparsam umzugehen, gehört seit Jahrzehnten zum Selbstverständnis. Ebenso wie die ganzheitliche Betrachtung der drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie – Ökonomie – Soziales. Ergebnisse diesbezüglich werden in Pressemitteilungen und Jahresberichten transparent gemacht. Regional erfahrbar sind für jedermann insbesondere die finanziellen Unterstützungen durch die Sparkassen, die sich stets am Gemeinwohl orientieren.

Gleichwohl zieht die Fridays-for-Future-Bewegung auch an den 385 deutschen Sparkassen nicht spurlos vorbei. Die Jugend fordert zu Recht eine lebenswerte Welt für sich und nachfolgende Generationen. Sparkassen und ihre Verbände setzen sich im gesamtgesellschaftlichen Kontext ebenfalls damit auseinander. In Arbeitsgruppen wird intensiv an zukunftsweisenden Konzepten im Sinne der Nachhaltigkeit gefeilt. „Investitionen verstärkt in ökologisch nachhaltige Wirtschaftsprozesse“** sowie die Festlegung transparenter Nachhaltigkeitskriterien***, stehen auf der Agenda. Wie Firmen ihre Nachhaltigkeitsziele definieren und umsetzen, und wie Sparkassen mit ihren Kunden das beispielsweise im Kredit- und Anlagengeschäft besser prüfen und nachvollziehen können, wird ein wichtiges Thema sein. Nachhaltige Finanzprodukte zu gestalten, ohne „Greenwashing“ zu betreiben, ist notwendig und richtig im 21. Jahrhundert.

Mit großen Schritten bewegt sich also auch die Sparkassenorganisation in Richtung Zukunft und der Weltspartag auf sein großes rundes Jubiläum zu: Die 100. Wir werden dabei sein & feiern dann gemeinsam mit ihm unser 10. Versprochen.

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*Manfred Schmidt, S. 75. In: Die Bedeutung der Tradition für die Markenkommunikation. Hrsg. von Nicolai O. Herbrand, Stefan Röhrig. 1. Aufl. Stuttgart: Edition Neues Fachwissen, 2006.
** Schleweis, Helmut: Rede auf dem Bonner Akademischen Sommer. Bonn: DSGV, 2019.
*** Die Deutsche Bundesbank sieht hier insbesondere auch die Politik in der Pflicht.

  • Münzgeld aus der DDR : © Historisches Archiv des OSV

Vor 30 Jahren: DDR-Lebensmittelpreise

Einzelhandelsverkaufspreise ausgewählter Nahrungs- und Genußmittel 1989*

Nahrungsmittel:
1 Liter Trinkmilch 0,68 Mark
1 kg Roggenmischbrot 0,52 Mark
1 kg Weißbrot 1,00 Mark
1 kg Salzheringe 1,20 Mark
1 kg Margarine 2,00 Mark
1 kg Schweineschmalz 3,10 Mark
1 kg Räucherspeck 4,00 Mark
1 kg Landleberwurst 6,20 Mark
1 kg Jagdwurst 6,80 Mark
1 kg Gouda-Käse 7,20 Mark
1 kg Hackepeter 7,60 Mark
1 kg Schweinekotelett 8,00 Mark
1 kg Tollenser-Käse 9,40 Mark
1 kg Tafelbutter 9,60 Mark
1 kg Rindfleisch, Schmorfleisch ohne Knochen 9,80 Mark

Genußmittel:
1 Filter-Zigarette 0,16 Mark
0,33 Liter helles Vollbier 0,48 Mark
100 g Vollmilch-Schokoladentafel 3,85 Mark
0,7 Liter Klarer mit Weinbrand „Goldbrand“ 14,50 Mark
1 kg Bohnenkaffee „Rondo“ 70,00 Mark

* Statistisches Jahrbuch der DDR 1990, S. 309

  • Auto Sparkasse Bockwa Zwickau

    Was parkte vor der Sparkasse? Etwa ein Horch? (Abb. Ausschnitt Ansichtskarte unbekannter Verlag, 1930er-Jahre; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Automobilfreunde aufgepasst!

Zwickau ist Hauptsitz der Sparkasse Zwickau, die nächstes Jahr ihr 175. Jubiläum begehen wird. Die Stadt hat nicht nur eine lange Sparkassentradition, sondern auch eine des Automobilbaus. Diese wird im August Horch Museum lebendig gemacht. Das Museum ist 2020 ein Schauplatz der 4. Sächsischen Landesausstellung. Auch die zentrale Ausstellung ist in Zwickau zu finden, im Audi-Bau, einer ehemaligen Montagehalle der Auto Union AG von 1938. Hier stehen 500 Jahre sächsische Industriekultur im Mittelpunkt. Sicherlich ist ein Besuch in Zwickau nicht nur für Oldtimerfreunde lohnenswert. Aber an Sie Versierte möchten wir an dieser Stelle eine Frage richten. Welche Marke parkte hier Anfang der 1930er-Jahre vor der Sparkasse im heutigen Zwickauer Stadtteil Bockwa? Wir freuen uns über Kommentare.

  • Kinder vor der Städtischen Sparkasse in Mühlberg/Elbe (Abb. Ausschnitt Ansichtskarte Verlag F. Elteste in Mühlberg a. E., versendet 1908; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Das Engagement der Sparkasse in Mühlberg/Elbe

Schon lange engagieren sich Sparkassen für die Gesellschaft. Als sie noch unselbstständige kommunale Einrichtungen waren, beschlossen etwa Stadtverwaltungen mit Genehmigung der Aufsichtsbehörden die zweckgebundene Verwendung von sogenannten Überschüssen. Nach Bildung ausreichender Sicherheitsreserven konnten auf diese Weise bestimmte Projekte im Geschäftsgebiet, in dem Fall im Stadtkreis, gefördert werden. Interessante Hinweise auf das historische Engagement finden wir heute zum Beispiel in alten Festschriften.

So berichtete bereits die Sparkasse in Mühlberg an der Elbe anlässlich ihres 40. Geburtstags am 1. Oktober 1906 von ihren bisherigen Leistungen für die Allgemeinheit. Man hatte sich unter anderem an den Ausrüstungskosten der Freiwilligen Feuerwehr und der Kirchensanierung beteiligt. Auch an die Jugend war gedacht worden. Mit Sparkassengewinnen wurde eine Kleinkinderschule, also ein Kindergarten, errichtet und unterhalten. Des Weiteren war Geld für den Bau einer Turnhalle geflossen.

Weihnachten steht vor der Tür …

… und die Menschen stehen sich vor den vielen, bunten Schaufenstern die Füße platt – alle Jahre wieder. Das war vor 60 Jahren so, als das Werbefaltblatt der DDR-Sparkassen entstand, und ist heute auch nicht wirklich anders. Trotz des viel gescholtenen Konsumterrors schaffen es die meisten, sich besinnliche Momente zu bewahren.

Die altbewährte Weihnachtsroutine aus Einkaufsstress, Magendruck und Familienstreit ist spätestens am Neujahrstag wieder vergessen und man freut sich auch im nächsten Jahr wieder auf das Fest der Feste.

Wir, die Blogautoren Britta Weschke, Thomas Einert & Claudia Wöhnl wünschen Ihnen geruhsame Feiertage und ein friedlicheres 2019 für uns alle.

  • "Ersatzgroschen" aus Papier von 1918 : © Historisches Archiv des OSV

Das Münzgeld im Ersten Weltkrieg

Münzgeld gibt es schon sehr lange. Die ersten Stücke wurden im Reich der Lyder in Kleinasien im siebten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung hergestellt. Auch davon berichtet die Wanderausstellung des OSV zur Geldgeschichte. In Deutschland war die Münze bis zum Ersten Weltkrieg das vorherrschende Zahlungsmittel. Mehr als die Hälfte des Geldes war noch 1913 Münzgeld. In der Kriegszeit schwand seine Bedeutung. Goldmünzen wurden von der Bevölkerung abgeliefert, um der Reichsbank Devisen zu verschaffen. Kupfer- und Nickelgeld brauchte die Rüstungsindustrie. Die Prägung in Silber wurde bis auf Ausnahmen eingestellt. Papiergeld kam verstärkt in Umlauf, etwa Darlehnskassenscheine. Im Ergebnis reduzierte sich der Anteil der Münzen an der Geldmenge in fünf Jahren bis Ende 1918 von 56 auf 0,006 Prozent. Man brauchte aber weiterhin Kleingeld. Aufgrund des Mangels an ursprünglichen Zahlungsmitteln gaben zum Beispiel Kommunen oder Firmen Notgeld heraus, sogar Sparkassen.