• Die Karte wurde am 31.12.1899 geschrieben und am 1.1.1900 in der Post in Lengefeld gestempelt. (Ansichtskarte eines unbekannten Verlags; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Zur Jahreswende

Die ältesten Ansichtskarten im Bestand des Historischen Archivs des OSV, die Sparkassen zeigen, wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts versendet. Genau am letzten Tag des Jahres 1899 wurde diese Postkarte geschrieben. Es wurde sich für einen Weihnachtsgruß bedankt. Es folgten Glückwünsche zur Jahrhundertwende. Zum neuen Jahrzehnt hingegen möchte wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, alles Gute wünschen. Kommen sie fröhlich & gesund in 2020 an. Insbesondere senden wir an dieser Stelle und mit passendem Motiv herzliche Grüße an Horst Möckel vom Historischen Archiv der Erzgebirgssparkasse in Schwarzenberg und bedanken uns für die liebe Stollenpost zur Adventszeit.

  • Werbeplakat der DDR-Sparkassen von 1958. : © Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen ein heiteres und entspanntes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten. Vielleicht haben Sie ja sogar das Vergnügen, „Winterfreuden“ zu erleben.

Bleiben Sie uns auch im nächsten Jahr gewogen, wenn wir unsere Blogserie zur Wendezeit bei den Sparkassen der DDR weiterführen, Fundstücke aus unserem Archiv präsentieren und wissenswerte Sparkassengeschichten erzählen.

Ihre Blogautoren

Britta Weschke, Thomas Einert & Claudia Wöhnl

  • Münzgeld aus der DDR : © Historisches Archiv des OSV

Vor 30 Jahren: DDR-Lebensmittelpreise

Einzelhandelsverkaufspreise ausgewählter Nahrungs- und Genußmittel 1989*

Nahrungsmittel:
1 Liter Trinkmilch 0,68 Mark
1 kg Roggenmischbrot 0,52 Mark
1 kg Weißbrot 1,00 Mark
1 kg Salzheringe 1,20 Mark
1 kg Margarine 2,00 Mark
1 kg Schweineschmalz 3,10 Mark
1 kg Räucherspeck 4,00 Mark
1 kg Landleberwurst 6,20 Mark
1 kg Jagdwurst 6,80 Mark
1 kg Gouda-Käse 7,20 Mark
1 kg Hackepeter 7,60 Mark
1 kg Schweinekotelett 8,00 Mark
1 kg Tollenser-Käse 9,40 Mark
1 kg Tafelbutter 9,60 Mark
1 kg Rindfleisch, Schmorfleisch ohne Knochen 9,80 Mark

Genußmittel:
1 Filter-Zigarette 0,16 Mark
0,33 Liter helles Vollbier 0,48 Mark
100 g Vollmilch-Schokoladentafel 3,85 Mark
0,7 Liter Klarer mit Weinbrand „Goldbrand“ 14,50 Mark
1 kg Bohnenkaffee „Rondo“ 70,00 Mark

* Statistisches Jahrbuch der DDR 1990, S. 309

  • Kundentresen mit Alarmschalter für den Sparkassenmitarbeiter? (Ansichtskarte Verlag H. Wöhlke in Bad Salzelmen; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Ein Blick in die Sparkasse

Die vielen historischen Postkarten im Bestand unseres Archivs können von Mitgliedssparkassen des OSV für verschiedenste Zwecke genutzt werden, sei es nun als Kalendermotive oder Ausstellungsobjekte. Fast alle Ansichtskarten zeigen Außenansichten von Sparkassenhauptstellen, die üblicherweise in Gemeindeämtern, Rat- oder Kreishäusern untergebracht waren. Die entsprechende Beschilderung beziehungsweise Beschriftung am Gebäude weist auf das jeweilige Institut hin.

Innenansichten sind nur wenige überliefert. Einen Einblick gewährte zum Beispiel die Stadtsparkasse Bad Salzelmen im heutigen Sachsen-Anhalt. Dieses Institut hatte eine verhältnismäßig kurze Geschichte. Eine Sparkasse bestand in Groß Salze seit 1894. Die Umbenennung in Bad Salzelmen war 1926. Sechs Jahre später erfolgte die Eingemeindung nach Schönebeck (Elbe), dessen Stadtsparkasse dadurch eine weitere Geschäftsstelle bekam.

Doch widmen wir uns der interessanten Abbildung. Das Foto zeigt den Arbeitsbereich des Kassenpersonals, etwa Tische für je zwei Mitarbeiter mit schicker Beleuchtung. Hinten steht ein Telefon. Am Tresen wurde die Kundschaft bedient. Erkennen Sie den Schalter links? Handelte es sich etwa um einen Alarmknopf für den Kassenbeamten? Eigentlich ist es ja undenkbar, dass derartig Sicherheitsrelevantes öffentlich dargestellt wurde.

  • Taler mit Abbild des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin : © Historisches Archiv des OSV

Der „Angsttaler“

Diesem Silbertaler, der im Revolutionsjahr 1848 im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin geprägt wurde, fehlt etwas. Friedrich Franz II. ließ, im Gegensatz zu anderen Landesherrschern, die Kürzel „G.G.“ hinter dem „V.“ weg. Vor dem Hintergrund der politischen Unruhen der Zeit bezeichnete er sich nicht als Regent „Von Gottes Gnaden“. Diese Legitimation „von oben“ stand nämlich im Widerspruch zur Idee der Volkssouveränität. Der Großherzog zeigte sich kompromissbereit hinsichtlich der Forderungen der Bürger. Durch verschiedene Zugeständnisse gelang es seiner Regierung, den Sturz zu verhindern. Deswegen wird solch ein Geldstück als „Angsttaler“ bezeichnet. Als 1864 erstmals wieder Taler geprägt wurden, existierte allerdings nur noch eines der während der Revolution erstrittenen Rechte. Man durfte auf offener Straße Tabak rauchen. Und Friedrich Franz bezeichnete sich nun wieder als Souverän „V.G.G.“.

  • Stundenplan DDR Suedruechte

    Der Stundenplan aus dem Jahr 1954 wurde von den Sparkassen der DDR an die Schüler ausgegeben. : © Historisches Archiv des OSV

Schulbeginn mit farbenfrohem Stundenplan

In der Hälfte der Bundesländer hat die Schule bereits wieder begonnen. Der Stundenplan des aktuellen Schuljahres ist erst wenige Tage alt und in den Köpfen der Schüler und Eltern noch nicht gepeichert. Vielleicht hängt hier und da – ganz old school – ein Ausdruck des Plans am Kühlschrank, an der Zimmertür oder liegt griffbereit auf dem Schreibtisch.

Das oben gezeigte Exemplar ist einer von mehr als 100 Stundenplänen des Historischen Archivs des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Die allermeisten Pläne in unserem Bestand wurden von den Sparkassen der DDR in den 1950er und 1960er Jahren an die Schüler ausgegeben.

Dabei ist der Gedanke, Kinder in der Schule zum Sparen zu erziehen, fast so alt wie die Sparkassen selbst. Sogenannte Schulsparkassen gibt es bereits seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Damals sammelten die Lehrer wöchentlich einen kleinen Betrag ihrer sparfähigen Schüler ein und notierten alle Spareinlagen fein säuberlich in einem Buch. Der Sparer erhielt eine Nummer und sein persönliches Schulsparkassenbuch, in welches die Einzahlung ebenfalls eingetragen und mit Unterschrift quittiert wurde. Einmal im Monat zahlte der Lehrer das Geld dann bei der Sparkasse auf ein eigens dafür angelegtes Sparbuch ein. Das institutionelle Schulsparen hielt sich örtlich bis in die 1990er Jahre. So stellte zum Beispiel die Kreissparkasse Köln 1995 das Schulsparen offiziell ein.

Falls Sie noch einen bunten Stundenplan für Ihren Kühlschrank benötigen, schicken wir Ihnen gern eine druckfähige Datei zu.