• Stempel Teltower Kreissparkasse Bienenkorb

    Signet der Teltower Kreissparkasse aus Sparbüchern von 1907 (oben links), 1929 (oben rechts) sowie 1940 (unten) : © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

Von Bienen und Sparkassen: Der Bienenkorb als Sinnbild

Nun ist es endlich Frühling. Es beginnt zu grünen und zu blühen. Hoffentlich werden bald wieder die Bienen ausschwärmen, um emsig Nektar und Pollen/ Blütenstaub zu sammeln. Dabei besuchen sie auch vielerlei Pflanzen, die auf die Bestäubung durch diese Insekten angewiesen sind. Letztlich profitieren davon, nicht nur vom Honig, wir Menschen.

Uns gilt die Biene von alters her als Sinnbild des Fleißes. Zum fleißigen Sparen wollten in der Geschichte die Sparkassen animieren. Einige Institute nutzten zu diesem Zweck intensiv das Bienenkorb-Symbol. So zeigte etwa das Signet der Teltower Kreissparkasse, die in Berlin und Brandenburg wirkte, über Jahrzehnte dieses Zeichen. Die Form wechselte, wie zu erkennen ist.

Die Kasse verwendete das Motiv unter anderem zusammen mit dem Sinnspruch „Spare in der Zeit, so hast Du in der Not“. Dies sollte die Kundinnen und Kunden an das rechtzeitige Vorsorgen erinnern. Auch andernorts wurde der Bienenkorb als aussagekräftiges und dekoratives Element genutzt, wie eine Auswahl von Sparbüchern aus unserem Archiv zeigt. Sie sind in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgestellt worden.

  • © Deutscher Sparkassenverlag

Sportliche Hasen wünschen frohe Ostern

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dieser durchaus aktiven Hasenfamilie auf dem Titelblatt einer Kundenzeitschrift für Kinder, wünschten die Sparkassen im Jahr 1977 ihren kleinen Sparern ein schönes Osterfest. … weiterlesen

  • Der Sparpfennig

    Der Sparpfennig, Holzstich nach einem Gemälde von Luise Max-Ehrler, 1890; Bestand: Historisches Archiv des OSV

Eine Spitzenklöpplerin im Archiv

Eine junge Heimarbeiterin sitzt am Bett ihres kranken Kindes und hält die letzten gesparten Pfennige für Medizin bereit. Wird sie auch das Geld für die nächste aufbringen können? Das Bild aus dem 19. Jahrhundert skizziert die damals problematischen Lebensumstände großer Bevölkerungsschichten. Es steht für die sozialen Missstände jener Zeit und die Aufforderung, sie zu lösen.

Die Möglichkeit zur Vorsorge für Notzeiten durch sichere und verzinste Spareinlagen – das war einer der Hauptgründe für die Errichtung von Sparkassen. Die es in Deutschland immerhin seit 1778 gibt: In Hamburg öffnete die erste Sparkasse der Welt ihre Türen!

In den nächsten Jahrzehnten fand die „Sparkassenidee“ viele Anhänger. Anfangs waren die Initiatoren meist Adlige oder Wohltätigkeitsvereine. Zunehmend wurden diese dann von den Kommunen abgelöst. Überall in Deutschland entstanden nun Sparkassen.

Neben diesem Holzstich befinden sich 40 weitere Stiche und Lithografien aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in unserem Archiv. Vor der Verbreitung der Fotografie sind sie die Zeitzeugen, die das Alltagsleben vorheriger Generationen wieder lebendig werden lassen.

  • Heimspardose Städtische Sparkasse Merseburg

    © Historisches Archiv des OSV

Eine spezielle Heimspardose aus Merseburg

Heute möchte ich Ihnen eine weitere interessante Heimspardose aus unserem Archivbestand vorstellen. Sie stammt von der Städtischen Sparkasse zu Merseburg. Die Sparkasse ist vor über 180 Jahren, am 1. März 1835, eröffnet worden. Daher geht an dieser Stelle nachträglich ein herzlicher Glückwunsch nach Sachsen-Anhalt, zur Saalesparkasse. Denn sie ist heute in Merseburg vor Ort.

Schon ab 1911 dienten Heimspardosen als „kleine Annahmestellen“ der dort ansässigen Stadtsparkasse. Die hier gezeigte Spardose ist ein besonderes Exemplar, weil sie nicht nur einen einzigen Einwurfschlitz für Münzen aufweist. Die Kundinnen und Kunden der Sparkasse konnten mit ihr verschiedene Geldstücke von 5 PFG (Pfennig) bis 2 MK (Mark) sparen. Mittels einer Skala war der jeweilige Füllstand bequem von außen abzulesen. Ein separates Fach diente zur Aufnahme zusätzlicher Münzen. Auch Geldscheine fanden sicherlich ihren Weg in die Dose, gefaltet und in eine Öffnung im Boden gesteckt.

  • Formular Überweisung Giro

    Im Deutschen Sparkassenkalender wurde das Stettiner Formular 1913 veröffentlicht. : © Historisches Archiv des OSV

Ein Formular für einen einheitlichen Giroverkehr

Vor mehr als 100 Jahren begann der Wandel der Sparkassen zu modernen Universalinstituten. Ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg war die Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Besonders verdient machte sich bei seiner Etablierung der Nossener Bürgermeister Dr. Johann Christian Eberle. Zunächst wurde der Giroverkehr 1909 im Königreich Sachsen aufgenommen. Der nächste deutsche Landesteil, in dem Überweisungen getätigt werden konnten, war 1912 die Provinz Pommern im Königreich Preußen.

Hier entstand ein zweiter kommunaler Giroverband. Seine Geschäftsführung lag bei der Sparkasse Stettin. Von ihr ist ein informativer „Wegweiser für die Einführung des Giroverkehrs in Preußen“ in unserem Archiv überliefert. Er enthält auch ein Musterformular für Überweisungen, das dann sogar vom Deutschen Sparkassenverband zur einheitlichen Verwendung empfohlen wurde.

Zu seiner Nutzung, damals vor allem durch Geschäftsleute, gab die pommersche Sparkasse wichtige Tipps. So sollte die Kundschaft beim Ausfüllen per Hand unbedingt den Kopierstift benutzen. Dieser stellte vor der Erfindung des Kugelschreibers das einzige dokumentenechte Schreibgerät dar. Seine Schrift war nur schwer wegzuradieren, wobei das Papier beschädigt wurde. Überweisungen, bei denen die Sparkasse Radierungen oder Änderungen feststellte, wurden von ihr zurückgewiesen. Ebenso waren Zusätze, die nicht dem Vordruck entsprachen, unstatthaft. Die genauen Inhalte sollten natürlich leserlich eingetragen werden.

Aber was für Angaben waren zu leisten? Dies können Sie auf der Abbildung erkennen. Heute müssen Kundinnen und Kunden der Sparkasse nicht mehr unbedingt zu Stift und Papier greifen. Sie können zum Beispiel bequem per Online- oder Mobile-Banking Transaktionen durchführen.

  • Sparbuch mit Kontrollmarke von 1913

    © Historisches Archiv des OSV

Eine besondere Marke – Die Kontrollmarke

Hier sehen wir ein weiteres, altes und besonderes Sparkassenbuch aus unserem Archivbestand. Es wurde 1913 zusammen mit einer Kontrollmarke ausgegeben. Diese Marken dienten als Mittel der Sicherung gegen unbefugte Abhebungen. Legitimationsprüfungen mussten damals nicht unbedingt stattfinden. Außerdem gab es zu der Zeit noch keine allgemeinen Personalausweise für alle Menschen. Den Sparkassen war es gesetzlich gestattet, bei Vorlage des Buches Auszahlungen vorzunehmen. Wenn also ein Sparkassenbuch entwendet wurde und der rechtmäßige Inhaber es nicht gleich bemerkte und meldete, konnte der Dieb versuchen, sich Geld zu holen.

Um dies zu verhindern, gaben Sparkassen Kontrollmarken aus. Diese bestanden zum Beispiel aus dem Leichtmetall Aluminium. Sie waren zweckmäßigerweise mit der gleichen Nummer wie das Sparbuch gekennzeichnet, das einen entsprechenden Stempel bekam. Fortan durften Rückzahlungen nur bei gleichzeitiger Vorlage des Buches und der Marke erfolgen. Die Kunden wurden darauf hingewiesen, beide Objekte getrennt voneinander aufzubewahren. Die Kontrollmarken, die mit einem Loch versehen waren, konnten zum Beispiel bequem am Schlüsselring befestigt oder in der Geldbörse untergebracht werden.