• Politische Ereignisse wirkten sich auf die Entwicklung der Einlagen bei der Sparkasse der Stadt Berlin in der DDR-Zeit aus. : © Historisches Archiv des OSV

Politik und Einlagenentwicklung

Am Beispiel der Sparkasse der Stadt Berlin werde ich am 7. September 2018 beim Sparkassenhistorischen Workshop des DSGV im Alexanderhaus verdeutlichen, wie sich politische Ereignisse auf das Sparverhalten auswirkten. Innerhalb von 15 Jahren vermehrten sich die Spareinlagen bei der Sparkasse in Ost-Berlin enorm, auf eine Milliarde Deutsche Mark der Deutschen Notenbank. Nach der Währungsreform 1948 wurde die Werbearbeit forciert, um Kunden und Einlagen zu gewinnen. Bereits 1959 hatte rechnerisch die Hälfte der, abnehmenden, Bevölkerung ein Sparkassenbuch. Viele Menschen flohen damals, stimmten gleichsam mit den Füßen über das SED-System ab. Auch Beschäftigte der Sparkasse der Stadt Berlin begingen Republikflucht, insbesondere 1961.

Um das Ausbluten der DDR zu stoppen, wurde die Berliner Mauer errichtet. Wie sich die Ereignisse im Sommer 1961 auf die Spareinlagen auswirkten, werde ich thematisieren. Auch der Volksaufstand 1953 wird angesprochen. Ein währungspolitisch bedeutsames Ereignis war hingegen der Austausch der Banknoten 1957. Der SED-Staat wollte einen Geldüberhang beseitigen und die außerhalb des Staatsgebietes bestehenden Bestände entwerten. Die Ost-Berliner versuchte die Sparkasse während der Sparwochen zum Einzahlen des neuen Geldes zu bewegen. Es war übrigens streng verboten, Zahlungsmittel in größeren Mengen nach West-Berlin mitzunehmen. Vor dem Grenzübertritt mussten sie etwa bei der Sparkasse deponiert werden.

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