Über die Schulter geschaut …
Der Austausch und die gute Zusammenarbeit mit Fachkollegen gehört sicherlich zu den Selbstverständlichkeiten im Berufsalltag. Auch bei den Sparkassenarchiven ist es nicht anders. Zu den Highlights zählen in jedem Fall die Besuche in den einzelnen Archiven. So lernt man die Bestände besser kennen, kann sich gemeinsam einzelne Entwicklungsetappen näher anschauen und die Überlieferungslage besprechen.
Ein solcher Besuch liegt nun wieder hinter uns. Ziel war diesmal das Archiv der Berliner Sparkasse, das seit 2007 von Klaus-Dieter Marten betreut wird und vor gut einem Jahr sein neues Domizil in der Brunnenstraße in Berlin-Wedding bezog.
In ca. 40 Schränken und dutzenden Archivkartons lagern nun die Schätze der Hauptstadtsparkasse, die mit großen Schritten auf ihren 200. Geburtstag im nächsten Jahr zusteuert. Interessant ist nicht nur die Geschichte der Sparkasse selbst, sondern auch die ihres Archivs. Ein solches hat in jedem Fall bereits im 19. Jahrhundert existiert, wie einer Mitarbeiterzeitung von 1938 zur Feier des 120-jährigen Jubiläums zu entnehmen ist. Das Archiv war im Alexanderhaus untergebracht, in dem die Berliner Sparkasse seit 1933 ihren Hauptsitz hat. Die historischen Bestände gingen jedoch im Zweiten Weltkrieg verloren. In der geteilten Stadt begann nach Gründung der Sparkasse Berlin West 1948 und in der Sparkasse Ostberlins der Aufbau zweier separater historischer Sammlungen. Erst die Wiedervereinigung 1990 führte auch sie wieder zusammen.
Die Ordnung der Bestände folgt den einzelnen Epochen. Die schriftliche Überlieferung beginnt mit dem Ersten Weltkrieg. Die chronologische Sortierung hat den Vorteil, dass man sich schnell einen Überblick über den gesamten Bestand verschaffen kann. Sie gewährleistet das schnelle Finden von allen relevanten Zeugnissen, die zu einem bestimmten Zeitraum vorhanden sind – seien es Akten, Objekte, Fotos etc. Innerhalb der Chronologie erfolgt eine thematische Abgrenzung. Hinzu kommen Sonderbestände, zum Beispiel zur Bankgesellschaft Berlin und zur Landesbank Berlin AG. Daneben gibt es geschlossene Sammlungsbestände, die von einzelnen Fachabteilungen übernommen wurden, wie die Wertpapier- oder die Sparbuchsammlung zu Alt- bzw. Uraltguthaben. Auch einmalige Werbeobjekte werden aufgehoben, zum Beispiel die verschiedenen Modelle des S-Logos, die für eine Plakatserie in den 1980er-Jahren extra angefertigt worden waren.
Auswertungswürdig für die Forschung dürfte neben dem einzigartigen Aktenbestand zu einer kommunalen Sparkasse, die u. a. 40 Jahre Getrenntsein in einer geteilten Stadt überstand, auch der umfangreiche Foto- und Filmbestand sein. Er ermöglicht einen Blick in längst vergangene Zeiten und veranschaulicht eindrucksvoll die unterschiedlichen Entwicklungen der Berliner Sparkasse in West und Ost.
Sie haben Fragen zum Archiv oder noch spannende Objekte und Geschichten zu Ihrer Berliner Sparkasse? Dann wenden Sie sich gern an:
Herrn Klaus-Dieter Marten
Berliner Sparkasse
Vorstandsstab
Telefon: 030/86962030
E-Mail: klaus-dieter.marten@berliner-sparkasse.de