• Das Historische Archiv der Berliner Sparkasse beherbergt neben zahlreichen Akten auch sehenswerte Objekte, wie zum Beispiel Porzellanspardosen aus den 1930er-Jahren. : © Historisches Archiv des OSV

  • Das älteste Sparkassenbuch im Archiv der Berliner Sparkasse stammt von 1874. : © Historisches Archiv des OSV

  • Blick in einen chronologisch und thematisch sortierten Archivschrank der Berliner Sparkasse : © Historisches Archiv des OSV

  • Klaus-Dieter Marten stellte OSV-Mitarbeitern und Praktikanten in der letzten Woche den vielfältigen Archivbestand der Berliner Sparkasse vor.

  • Der Archivbestand der Berliner Sparkasse bietet der Forschung die einmalige Gelegenheit, 200 Jahre Sparkassengeschichte in einer Stadt zu untersuchen, die u. a. 40 Jahre Teilung und damit ganz unterschiedliche Entwicklungen in zwei Gesellschaftssystemen aufweist. Auch die Fotosammlung belegt diese Geschichte eindrucksvoll. Zum Vergleich: Werbung zu den Sparwochen 1958 der Sparkasse der Stadt Berlin im Ostteil der Stadt sowie ...

  • ... Werbung zum Weltspartag 1952 der Sparkasse der Stadt Berlin West. : © Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

  • Klaus-Dieter Marten ist es zu verdanken, dass das Historische Archiv auch bei den Beschäftigten der Berliner Sparkasse bekannt ist. Aktiv werden ihm aus allen Abteilungen Unterlagen und Objekte zur Vervollständigung der historischen Sammlung angeboten. Sie sind Kunde und haben auch noch alte Unterlagen oder Gegenstände zu Ihrer Berliner Sparkasse? Dann freut sich das Archiv auf Ihren Anruf!

Über die Schulter geschaut …

Der Austausch und die gute Zusammenarbeit mit Fachkollegen gehört sicherlich zu den Selbstverständlichkeiten im Berufsalltag. Auch bei den Sparkassenarchiven ist es nicht anders. Zu den Highlights zählen in jedem Fall die Besuche in den einzelnen Archiven. So lernt man die Bestände besser kennen, kann sich gemeinsam einzelne Entwicklungsetappen näher anschauen und die Überlieferungslage besprechen.

Ein solcher Besuch liegt nun wieder hinter uns. Ziel war diesmal das Archiv der Berliner Sparkasse, das seit 2007 von Klaus-Dieter Marten betreut wird und vor gut einem Jahr sein neues Domizil in der Brunnenstraße in Berlin-Wedding bezog.

In ca. 40 Schränken und dutzenden Archivkartons lagern nun die Schätze der Hauptstadtsparkasse, die mit großen Schritten auf ihren 200. Geburtstag im nächsten Jahr zusteuert. Interessant ist nicht nur die Geschichte der Sparkasse selbst, sondern auch die ihres Archivs. Ein solches hat in jedem Fall bereits im 19. Jahrhundert existiert, wie einer Mitarbeiterzeitung von 1938 zur Feier des 120-jährigen Jubiläums zu entnehmen ist. Das Archiv war im Alexanderhaus untergebracht, in dem die Berliner Sparkasse seit 1933 ihren Hauptsitz hat. Die historischen Bestände gingen jedoch im Zweiten Weltkrieg verloren. In der geteilten Stadt begann nach Gründung der Sparkasse Berlin West 1948 und in der Sparkasse Ostberlins der Aufbau zweier separater historischer Sammlungen. Erst die Wiedervereinigung 1990 führte auch sie wieder zusammen.

Die Ordnung der Bestände folgt den einzelnen Epochen. Die schriftliche Überlieferung beginnt mit dem Ersten Weltkrieg. Die chronologische Sortierung hat den Vorteil, dass man sich schnell einen Überblick über den gesamten Bestand verschaffen kann. Sie gewährleistet das schnelle Finden von allen relevanten Zeugnissen, die zu einem bestimmten Zeitraum vorhanden sind – seien es Akten, Objekte, Fotos etc. Innerhalb der Chronologie erfolgt eine thematische Abgrenzung. Hinzu kommen Sonderbestände, zum Beispiel zur Bankgesellschaft Berlin und zur Landesbank Berlin AG. Daneben gibt es geschlossene Sammlungsbestände, die von einzelnen Fachabteilungen übernommen wurden, wie die Wertpapier- oder die Sparbuchsammlung zu Alt- bzw. Uraltguthaben. Auch einmalige Werbeobjekte werden aufgehoben, zum Beispiel die verschiedenen Modelle des S-Logos, die für eine Plakatserie in den 1980er-Jahren extra angefertigt worden waren.

Auswertungswürdig für die Forschung dürfte neben dem einzigartigen Aktenbestand zu einer kommunalen Sparkasse, die u. a. 40 Jahre Getrenntsein in einer geteilten Stadt überstand, auch der umfangreiche Foto- und Filmbestand sein. Er ermöglicht einen Blick in längst vergangene Zeiten und veranschaulicht eindrucksvoll die unterschiedlichen Entwicklungen der Berliner Sparkasse in West und Ost.

Sie haben Fragen zum Archiv oder noch spannende Objekte und Geschichten zu Ihrer Berliner Sparkasse? Dann wenden Sie sich gern an:

Herrn Klaus-Dieter Marten
Berliner Sparkasse
Vorstandsstab
Telefon: 030/86962030
E-Mail: klaus-dieter.marten@berliner-sparkasse.de

  • Gruppenbild Archivdelegation Shanghai

    Der Geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Dr. Michael Ermrich (Mitte), begrüßte die Archivdelegation aus Shanghai. : © Ostdeutscher Sparkassenverband

  • Geschenk Delegation Shanghai

    Der Leiter der chinesischen Delegation überreichte Dr. Michael Ermrich das Gastgeschenk, einen Porzellanteller mit historischem Motiv und der Aufschrift "Shanghai Archives". : © Ostdeutscher Sparkassenverband

  • Weschke Shanghai Referat

    Britta Weschke stellte das Archiv mit seinen Aufgaben und Beständen vor. Frau He (links im Bild stehend) übersetzte an diesem Vormittag. : © Historisches Archiv des OSV

  • Einer Referat Archiv

    Thomas Einert sprach über die Öffentlichkeitsarbeit des Archivs. Er präsentierte unter anderem die Ausstellungen, die seit 2003 im Haus entwickelt werden und sich vor allem um Geld- und Sparkassengeschichte sowie Kunst drehen. : © Historisches Archiv des OSV

  • Protokoll einmal anders - Ein Delegationsteilnehmer (vorn im Bild) zeichnete den Präsidenten und die Referenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. : © Historisches Archiv des OSV

Besuch aus Shanghai

Nicht alle Tage kommt es vor, dass man im eigenen Haus, ja, sogar im eigenen Archiv, ausländische Gäste begrüßen darf. Umso mehr freuten wir uns über das Interesse einer Archivdelegation aus Shanghai an unserem Historischen Archiv und seinen Dienstleistungen für die Sparkassen.

Heute besuchten uns nun insgesamt 19 chinesische Archivleiterinnen und Archivleiter. Der Geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Dr. Michael Ermrich, hieß die Gäste im Bürogebäude am Berliner Spittelmarkt herzlich willkommen. Mit einer kurzen Vorstellung des Verbandes, seiner Mitglieder und Aufgaben stimmte er auf den anschließenden Fachvortrag ein.

In diesem ging es schwerpunktmäßig um die Öffentlichkeitsarbeit eines Verbands- und Wirtschaftsarchivs. Unser Historisches Archiv beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema. Im Kontext von History Marketing | History Communication wird es gegenwärtig nicht nur ausgebaut, sondern auch professionalisiert. Von A wie Ausstellungen oder Aktionen über M wie Messestände und P wie Publikationen oder Produkte bis hin zu S wie Schulungen und Z wie Zeitzeugeninterviews konnte die gesamte Bandbreite an öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten veranschaulicht werden.

Unter dem Motto: „Tradition kann man nicht kaufen.“ wurde vor allem der Aspekt beleuchtet, der die Besonderheit der eigenen Geschichte(n) für jedes Unternehmen unterstreicht. Denn die Geschichte eines Hauses ist einzigartig und damit ein Alleinstellungsmerkmal in einer Gesellschaft, wo Qualität bereits zum Selbstverständnis gehört und dadurch keine signifikante Abgrenzungsmöglichkeit zur Konkurrenz mehr bietet. Das Handeln des Historischen Archivs des OSV beruht auf eben dieser Grundlage – ganz aktuell unter der Devise: „Wir machen es einfach.“

Die Delegation wird noch weitere Archive bei ihrem 14-tägigen Aufenthalt in Deutschland kennenlernen. Wir hoffen, dass unser Historisches Archiv nicht nur in Erinnerung bleiben wird, sondern dass wir schon bald weitere in- und ausländische Gäste bei uns begrüßen dürfen. Versprochen wurde das Wiederkommen – und eine Einladung nach Shanghai wurde auch ausgesprochen …