• Aktie Sparkasse Colditz 1846

    Nicht nur der Vorstand des Spar- und Leihkassenvereins, der Spinnereibesitzer William Flesher Whitfield, zeichnete Aktien. : © Museum der Sparkasse Muldental

  • Buergermeister Colditz Schaarschmidt

    Auch der Bürgermeister Christian Friedrich Schaarschmidt war Gründungsmitglied des Vereins. (Abb. in: Hundert Jahre Sparkasse in Colditz, hrsg. vom Verwaltungsrat der Sparkasse zu Colditz, 1940, S. 5; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Ansichtskarte Colditz Markt

    Vor 90 Jahre konnte die Sparkasse ein eigenes Haus am Markt beziehen. Noch heute befindet sich dort eine Geschäftsstelle. (Ausschnitt Ansichtskarte Verlag H. Rubin & Co. in Dresden, versendet 1928; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Ausstellung Eroeffnung Sparkasse Colditz

    Am 5. November 2015 wurde in der Sparkassenfiliale in Colditz Jubiläum gefeiert. Dabei gab es Historisches zu erleben. : © Sparkasse Muldental

  • Ausstellung Colditz Sparkasse

    Auch Ausstellungstafeln mit Informationen zur Sparkassengeschichte wurden aufgebaut. : © Sparkasse Muldental

  • Ausstellung Sparkasse Colditz

    © Sparkasse Muldental

Vor 175 Jahren in Colditz: Aktionäre gründen eine Sparkasse

Sparkassengründungen erfolgten im Königreich Sachsen bereits 1819. Kommunen oder Bürger waren es, die in den Folgejahren immer mehr Kassen ins Leben riefen. Eine besondere Form der privaten Gründung war damals das Aktienunternehmen. Erstmals fanden sich in Grimma an der Mulde gemeinnützig denkende Bürger in einem Aktienverein zusammen und eröffneten 1826 eine Spar- und Leihkasse.

Im wenige Kilometer südlich gelegenen Colditz entstand vor 175 Jahren ebenfalls eine solche Einrichtung. Der dortige Bürgermeister Christian Friedrich Schaarschmidt und acht Bürger bildeten einen Verein, dessen Satzung König Friedrich August II. am 5. September 1840 bestätigte. Es erfolgte die Genehmigung der Sicherung der Spar- und Leihkasse durch ein „zusammengebrachtes Actiencapital“. Insgesamt kamen 900 Taler als Startkapital zusammen. Auch die Stadt Colditz erwarb ein Wertpapier.

Darüber hinaus hafteten die Mitglieder des Spar- und Leihkassenvereins solidarisch für die Einlagen der Kundinnen und Kunden. Eingezahlt wurden am 5. November 1840, dem Eröffnungstag, insgesamt 463 Taler, 3 Neugroschen und 4 Pfennige. Schon nach zwei Tagen überstiegen die Einlagen das Aktienkapital. Die Kundschaft wurde in dieser Zeit im Haus des Buchhalters der Kasse empfangen. Als das Institut schließlich 1873 von der Stadt übernommen wurde, zog es ins Rathaus. Im Folgejahr wuchsen die Guthaben, nach der neuen Markrechnung, über eine Million.

Ein eigenes Gebäude erhielt die Sparkasse dann vor 90 Jahren am Markt. Heute befindet sich dort eine Geschäftsstelle der Sparkasse Muldental. Zum 175. Geburtstag des Standortes wurde hier eine kleine Ausstellung vorbereitet. Alle Interessierten, nicht nur die Kundinnen und Kunden, sind herzlich in die Colditzer Filiale eingeladen. Bis zum 27. November 2015 gibt es dort Geschichte zu erleben. Und wer noch mehr über die regionale Sparkassenhistorie erfahren möchte, dem sei auch ein Besuch im Sparkassenmuseum in Grimma empfohlen.

  • 100-DM-Schein

    Stolze 36 Prozent betrug der Anteil dieser Hunderter am gesamten damaligen Geldumlauf. Sieben Jahre nach der Erstausgabe 1990 wurde die Serie durch ein Kinegramm noch fälscherungssicherer. : © Bestand: Historisches Archiv des OSV

  • Karikatur von Clara Schumann

    "Clara mit Schlangen" ist eine von sechs Karikaturen des Leipziger Grafikers Jochen Fiedler aus dem Jahr 2004. : © Bestand: Historisches Archiv des OSV

Ein Hunderter zum Hundertsten

Seit 11 Monaten ist unser Blog nun online und dies ist er – der 100. Beitrag. Gestartet sind wir am 30. Oktober 2014. Das war der Weltspartag. Traditionell ein wichtiger Tag für die Sparkassen, an dem das Sparen gefeiert wird. Grund genug für uns an diesem Tag einen Blog zu starten, um aus der Welt der Sparkassengeschichte(n) und Archive zu berichten.

Unser Jubiläum „feiern“ wir mit einem anderen wichtigen Hunderter aus der deutschen Währungsgeschichte. Er war der am häufigsten vorhandene Geldschein im Umlauf. Die Deutsche Bundesbank nennt ihn sachlich „100 DM-Banknote der Serie BBK3“. Die Erstausgabe erfolgte am 1. Oktober 1990. Bis zur Einführung des Euros als Bargeld im Jahr 2002 waren fast eine Milliarde 100-DM-Scheine im Umlauf.

Viele werden sich an das monalisahafte Lächeln von Clara Schumann (1819-1896) erinnern. Die Komponistin und Pianistin zierte zusammen mit einer Leier und historischen Gebäuden aus Leipzig, ihrem Geburtsort, die Vorderseite des Scheins. Es ist auch die heimliche Lieblingsnote des Gestalters der Geldscheine Reinhold Gerstetter.

Das Bildnis Clara Schumanns fesselte auch andere Künstler, wie z. B. den Leipziger Grafiker Jochen Fiedler. Er gestaltete im Jahr 2004 eine ganz Serie mit „Karikaturen zum 100-DM-Geldschein“. „Seit ich dem Spiel mit der Variation unterschiedlicher Geldscheine erlag, war es besonders das faszinierende Gesicht Clara Schumanns, das mich  zu den unterschiedlichsten Ideen inspirierte. Es entstanden Collagen, die dem Geld eine neue Dimension bescherten. Die verklärende Erinnerung an eine vergangene Währung konnte den materiellen Aspekt vernachlässigen und neuen, künstlerischen Inhalten Raum bieten. Clara verließ sozusagen ihren Geldschein und neue Facetten ihres Daseins offenbarten sich […]“.

Sechs Grafiken aus dieser Serie haben wir für das Archiv bzw. unsere Kunstsammlung zum Thema Geld vor einiger Zeit erwoben. Sie wurde bereits in vielen Sparkassen als Teil der Wanderausstellung „Was mich interessiert ist Geld“ gezeigt.

  • Nach dem Festakt ging es zum Schloss Wildeck, zur Eröffnung der Sonderausstellung. : © Historisches Archiv des OSV

  • In historischen Gemäuern ist die Ausstellung zu finden. : © Historisches Archiv des OSV

  • Horst Möckel (links) führte Landrat Frank Vogel (Mitte) und Wolfgang Zender, Verbandsgeschäftsführer des OSV (rechts), durch die Ausstellung. : © Historisches Archiv des OSV

  • Gut besucht war die Ausstellung am Abend des 3. August. Ab heute ist sie der Öffentlichkeit kostenlos zugänglich. : © Historisches Archiv des OSV

  • Ein Kleinod in der Sammlung ist die Genehmigung einer Sparkasse durch die königliche Regierung in Dresden Mitte des 19. Jahrhunderts. : © Historisches Archiv des OSV

  • Ausstellungstafel mit historischen Werbemitteln des Bauspar- und Versicherungsgeschäftes : © Historisches Archiv des OSV

Ausstellung zur Sparkassengeschichte in Zschopau eröffnet

175 Jahre nach Gründung der ersten Sparkasse im Gebiet des heutigen Erzgebirgskreises hatte das dort ansässige Institut zum Festakt geladen. So fanden sich in der Zschopauer Geschäftsstelle der Erzgebirgssparkasse am gestrigen Abend zahlreiche Gäste ein. An diesem Ort konnten sie bereits einen Vorgeschmack auf die Ausstellung zur Sparkassengeschichte bekommen, die später feierlich eröffnet werden sollte. Bei einem kühlen Getränk, das an diesem heißen Sommertag besonders gut tat, gab es bereits Historisches zu betrachten. Als Dekorationsmittel dienten etwa Reproduktionen alter Werbeplakate aus dem Archiv der Sparkasse.

Bald füllte sich der Festsaal. Roland Manz, Vorstandsvorsitzender der Erzgebirgssparkasse, begrüßte die Gäste und führte in den Abend ein. Festliche Redebeiträge, geschmückt mit unterhaltsamen Anekdoten aus der älteren und jüngeren Vergangenheit, folgten. Manz erinnerte etwa an die aufregende Zeit der Wende vor 25 Jahren, als er erstmals zur Kreissparkasse Zschopau in die DDR kam. Renate Finke, damals Direktorin, später Mitglied des Vorstandes, dankte er herzlich für die vielen schönen Jahre der Zusammenarbeit.

Auf die Wurzeln der Sparkasse im Erzgebirge, die Verwirklichung des Sparkassengedankens sowie das früher und heute fruchtbare Wirken des Kreditinstituts in der Region ging unter anderem der Landrat des Erzgebirgskreises, Frank Vogel, ein. Wolfgang Zender, Geschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, überbrachte Glückwünsche zum Jubiläum. Er hob die Bedeutung des Instituts in der ostdeutschen Sparkassenorganisation hervor. Auch Zender thematisierte, dass die Sparkasse in 175 Jahren schon viele schwierige Zeiten erlebt und Herausforderungen stets gemeistert hat. Mit Zuversicht blickte er in die Zukunft.

Nach dem Ende des Festaktes wurden die Gäste zum Schloss Wildeck geführt, das für den zweiten Teil des Abends eine stimmungsvolle Atmosphäre bot. Die Menschen strömten zunächst in den Grünen Saal des Schlosses. In diesem Raum waren zahlreiche Ausstellungstafeln und Vitrinen mit unterschiedlichsten Exponaten zu sehen, zum Beispiel Hartgeld und Banknoten aus dem Deutschen Kaiserreich, uralte Sparbücher und Werbematerialien. Eine wahre Wunderkammer.

Ja, selbst ein Sparautomat aus den 1930er-Jahren stand bereit und konnte unter Anleitung bedient werden. Ein Blickfang war auch der funktionsfähige Fernschreiber aus DDR-Zeiten, dessen Inbetriebnahme für Stimmung sorgte. Hier traten Horst Möckel, der seit vielen Jahren das historische Archiv der Erzgebirgssparkasse in Schwarzenberg betreut, und seine Tochter Constanze in Aktion. Herr Möckel führte dann durch die Ausstellung. Dicht gedrängt bestaunten die Besucherinnen und Besucher die vielen Ausstellungsstücke, die ihren Weg aus dem Archiv ins Schloss gefunden hatten.

Wer im Schloss Wildeck persönlich von Horst Möckel in die Geschichte der Sparkasse im Erzgebirge eingeweiht werden möchte, kann bis Ende August unter 03774 10-1452 Termine für Gruppenführungen erfragen.

  • Koenig Friedrich II.

    Sogar der "Alte Fritz" kam zur Eröffnung. Neben der Ausstellungsvitrine: Geschäftsstellenleiter Frank Schulze und Hermann Lamprecht als Darsteller des Preußenkönigs. : © Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam

  • Kreishaus Teltow

    Im Teltower Kreishaus befand sich der Sitz der Sparkasse von 1858 bis 1871. Damals war der Bürgermeister ihr Rendant. (Abb. in: Petersilie, Erich: Die Sparkasse des Kreises Teltow von 1858-1908, Berlin, 1908; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Maschinen in Vitrine

    Unter anderem alte Maschinen gibt es in Teltow zu sehen ... : © Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam

  • Statut Vitrine

    ... und viele Schriftstücke : © Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam

Sparkassengeschichte in Teltow – Eine Ausstellung zum Stadtjubiläum

Die Stadt Teltow feiert 2015 ihr 750-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums hat sich auch die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam (MBS) mit der Historie beschäftigt. Denn Sparkassengeschichte ist ein Teil der Ortsgeschichte. 1858 wurde in der Stadt die Sparkasse des Kreises Teltow gegründet. Zunächst hatte sie dort auch ihren Hauptsitz, im Kreishaus. Mit der Verlegung nach Berlin existierte ab 1872 eine Nebenzweigstelle im Rathaus, dann ab 1936 eine Hauptzweigstelle der Kreissparkasse in der Zehlendorfer Straße 11. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Institut 1945 geschlossen und eine neue Kreissparkasse in Funktionsnachfolge eröffnet.

Bei der Sparkasse des Kreises Teltow handelte es sich um ein bedeutendes Institut. Bereits 1905 war sie zur größten Sparkasse in Brandenburg und zehntgrößten in Preußen herangewachsen. 110 Jahre später, am 29. April 2015, eröffnete nun die heutige größte brandenburgische Sparkasse (MBS) eine Ausstellung in Teltow. Diese Veranstaltung ist sogar durch ein Video dokumentiert. Insgesamt 75 Tage lang, noch bis zum 12. Juli, sind in der örtlichen Geschäftsstelle zahlreiche interessante Ausstellungsstücke versammelt. Hervorgehoben werden soll an dieser Stelle, dass Kundinnen und Kunden die Schau mit Exponaten unterstützt haben. Wir freuen uns, dass auch wir die Sparkasse bei der Vorbereitung ihres Projektes im Jubiläumsjahr der Stadt helfen konnten.

  • Ausstellung "Wir sind die Sparkasse. Eine Traditionsmarke im Wandel der Zeit"

    Ausstellung "Wir sind die Sparkasse. Eine Traditionsmarke im Wandel der Zeit" : © Historisches Archiv des OSV

  • Postkartenaktion: Logo-Entwicklung

    Postkartenaktion: Logo-Entwicklung : © Historisches Archiv des OSV

  • Postkartenaktion: Logo-Entwicklung

    Postkartenaktion: Logo-Entwicklung : © Historisches Archiv des OSV

Mitarbeiter werden Markenbotschafter und das Archiv mischt mit …

Fortschritt hat bei den Sparkassen eine lange Tradition. Die eigenen Wurzeln zu kennen, verbindet und schafft eine gemeinsame Basis. Zu diesen Wurzeln gehört auch die Entwicklung der Marke. Besonders Traditionsmarken, wie die der Sparkasse, faszinieren durch ihr langjähriges Bestehen und durch ihren hohen Bekanntheitsgrad. Diese Marken stehen für Vertrauen und Glaubwürdigkeit.

Grund genug für das Historische Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes der Geschichte der „Marke Sparkasse“ nachzuspüren. Im Ergebnis entstand für in- und externe Veranstaltungen eine kleine Schau. Kurzweilig wird anhand der Sparkassenwerbung auf 12 Tafeln gezeigt, wie sich die „Marke Sparkasse“ bis heute entwickelt hat. Spielerisch ergänzt wird die Ausstellung durch das Kleben und Stempeln des Sparkassen-Logos auf Postkarten. Auch dieses veränderte sich im Laufe der Zeit und erzählt Geschichte(n) aus verschiedenen Epochen.

Wie sich eine Marke wandelt, den Zeitgeist widerspiegelt und trotzdem erkennbar bleibt, wird auf diese Weise für Mitarbeiter und Kunden erfahrbar.

  • Sorgfältig verpackt und gut im Kleintransporter verstaut geht die Ausstellung auf Wanderschaft. : © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

Eine Ausstellung geht viel auf Reisen

Geschichte und Geschichten rund ums Sparbuch

Anfang dieser Woche war es wieder so weit: Unsere Wanderausstellung „Ein Buch weckt Erinnerungen …“ ging auf ihre zweite „Tournee“ durch die Sparkassen der ostdeutschen Bundesländer. Gut verpackt ging es diesmal ganz in den Südosten Sachsens zur Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien nach Niesky.

Das Buch, welches hier Erinnerungen weckt, ist natürlich das Sparkassenbuch. Sparbücher begleiten Menschen oft ein Leben lang. Sie rufen die unterschiedlichsten Erinnerungen hervor – traurige, berührende, aber auch lustige und schöne Erlebnisse verbinden langjährige Sparer mit den sorgsam aufbewahrten Büchern. Sie stehen zusammen mit Fotos und Dokumenten aus Familienarchiven im Mittelpunkt der Wanderausstellung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, die seit Januar 2014 ausgeliehen werden kann.

Auch in diesem Jahr ist die Ausstellung komplett ausgebucht: Beginnend in Niesky, wandert die Ausstellung im Februar zu einer weiteren Filiale der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien nach Weißwasser. Von Anfang März bis Ende Mai wird sie dann voraussichtlich in drei Geschäftsstellen der Mittelbrandenburgischen Sparkasse zu sehen sein: in Potsdam, Teltow und Brandenburg an der Havel. Danach geht’s nach Sachsen-Anhalt. Im Juni und Juli können sich vor allem die Kundinnen und Kunden der Kreissparkasse Börde über die Ausstellung freuen. Für die beiden darauffolgenden Monate hat sich die Sparkasse Mittelsachsen in Freiberg angemeldet. Der Rest des Jahres 2015 ist für die Sparkasse Parchim-Lübz reserviert.

Für das 2016 gibt es ebenfalls bereits Anmeldungen. Von Januar bis März und im Oktober möchten zwei sächsische Sparkassen die Ausstellung zeigen.

Interessieren auch Sie sich für die Ausstellung? Dann schreiben Sie mir – gern als Kommentar oder per E-Mail: claudia.woehnl@osv-online.de.