Ausdrucksstark und wirkungsvoll – oder B wie Bilder
„Das habe ich doch schon mal irgendwo gesehen.“ – Sie kennen diesen Gedanken? Kein Wunder. Denn alles, was man sieht, wird nachhaltiger erinnert als nur Gelesenes. Bilder schaffen Aufmerksamkeit, regen die Phantasie an, wecken Emotionen. Werden starke Emotionen durch Bilder hervorgerufen, bleiben die damit verbundenen Informationen sogar noch länger im Gedächtnis. So begegnet uns heute auf Schritt und Tritt wie selbstverständlich die Kombination aus Bild und Text. Besonders in der Werbung.
Interessant für das History Marketing ist, dass „Menschen ihr Selbstverständnis aus historischen Bildern“ beziehen.* Es ist also durchaus sinnvoll, auch mit Geschichtsbildern zu arbeiten. Möglichst kontinuierlich und möglichst in Verbindung mit der eigenen PR-Strategie. Die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens lässt sich wunderbar illustrieren anhand eines Entwicklungsprozesses. Leistungsgeschichte von den Anfängen bis heute – lautet das Motto.
Nicht zu unterschätzen ist der verkaufsfördernde Effekt, den visualisierte Geschichte hat. Denn die Visualisierung unterstützt die langanhaltende Erinnerung. Selbst wenn Historisches eher oberflächlich vermarktet wird – als Schmuckelement im Sinne des Retrodesigns oder als Kulisse. Aber auch das ist legitim. Nicht immer sind lange Erklärungen notwendig, wenn es um Geschichte geht. Auch die Kopplung an Gemütlichkeit, an Muße wäre denkbar in dieser hektischen Zeit.
Treffsichere Bilder unterstützen die Wahrnehmung von Besonderheit und Qualität der Leistungen eines Unternehmens. Sie beeinflussen das Unterbewusstsein und haben einen hohen Wiedererkennungseffekt, wenn sie mit eigenen Wünschen und Emotionen in Verbindung gebracht werden können. Historische Bilder erinnern an ganz persönliche Geschichte(n). An Lebensabschnitte, die einem lieb und teuer sind. An die man sich einfach gern erinnert, weil mit der Erinnerung Glücksgefühle verbunden sind. Und wer mag da schon „Nein.“ sagen …
Argumente zum Einsatz von Bildmaterial im Sinne des History Marketings gibt es also reichlich. Um die Nutzung von Bildern zu ermöglichen, sind Vorarbeiten von der Digitalisierung bis hin zur Verzeichnung und Rechterecherche notwendig. Das Historische Archiv im OSV baut derzeit eine entsprechende Datenbank auf. Ziel ist die Erfassung und Erschließung aller Bilder, die einen Bezug zur Sparkassengeschichte haben. Einer vielfältigen Verwendung für Publikationen, Ausstellungen, Kampagnen etc. steht dann nichts mehr im Wege. Momentan wird die hauseigene Sammlung erschlossen. Zukünftig könnte die Datenbank aber auch Bestände aus Sparkassen des Verbandes aufnehmen. Alles ist denkbar.
*Buß, Eugen: Unternehmensgeschichte und Markenhistorie. In: Die Bedeutung der Tradition für die Markenkommunikation. Hrsg. Von N. O. Herbrand und S. Röhrig. Stuttgart, 2006. S. 210