• Auszug Musterdoerfchen

    Auszug aus William Löbe: Das Musterdörfchen. Eine lehrreiche Geschichte für den Bürger und Landmann, 1846, Dresden/Leipzig : © Historisches Archiv des OSV

Löbes Musterdörfchen

Über eine besondere Kundengruppe von Sparkassen wurde letztes Jahr im Sparkassengeschichtsblog berichtet: sächsische Dienstmädchen. Wie den weiblichen und männlichen Dienstboten das Sparen ermöglicht werden sollte, das beschrieb vor 170 Jahren der landwirtschaftliche Schriftsteller William Löbe in „Das Musterdörfchen. Eine lehrreiche Geschichte für den Bürger und Landmann“.

Dieses Werk ist Bestandteil unseres historischen Buchbestandes und wurde der Öffentlichkeit ab 2009 im Rahmen einer großen Wanderausstellung zur sächsischen Sparkassengeschichte vorgestellt. An einem Blätterpult konnten Besucherinnen und Besucher damals in Reproduktionen von Zeitdokumenten stöbern.

Doch zurück zum Thema. Der Leipziger Autor Löbe gab in seinem Lehrbuch unter anderem Tipps für Verbesserungsmaßnahmen in der Landwirtschaft und zur Gründung gemeinnütziger Einrichtungen in einem fiktiven Dorf. Er empfahl zum Beispiel als soziale Projekte der Gemeinschaft eine Kleinkinderverwahranstalt, eine Gemeindebibliothek sowie eine Sparkasse für die Dienstboten. Doch lesen Sie selbst.

  • Damit die Gemeindesparkasse eröffnet werden konnte, musste eine Genehmigung des Statuts durch die königliche Regierung vorliegen. Am 17. Oktober 1865 erfolgte die Erlaubnis des Dresdner Innenministeriums per Dekret. : © Historisches Archiv der Sparkasse Mittelsachsen

  • Taler Koenig Johann Sachsen

    Während der Regentschaft König Johanns bekam Lichtenberg eine Sparkasse. Das Konterfei des Regenten zierte damals sächsische Taler. Rund 7.420 Taler betrugen die Gesamteinlagen bei der Gemeindesparkasse nach einem Jahr. : © Historisches Archiv des OSV

  • Siegelmarke Gemeinde Lichtenberg

    Eine alte Siegelmarke zeigt das Wappen der Sparkassengemeinde. Solche Marken dienten zum Verschließen von Briefen. Auch Sparkassen nutzten sie. : © Historisches Archiv des OSV

  • Damit "kleine Leute" sparen konnten, ließ die Gemeinde Einzahlungen ab fünf Neugroschen zu. : © Historisches Archiv des OSV

  • Ansichtskarte Sparkasse Lichtenberg 1940

    Die Postkarte zeigt das Gebäude, in dem sich heute die Gemeindeverwaltung befindet. Auch die Sparkasse Mittelsachsen ist hier vor Ort. In einem links angrenzenden Neubau wird die Kundschaft empfangen. (Ansichtskarte Verlag E. M. Arnold in Brand-Erbisdorf, vmtl. 1936; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Vor 150 Jahren: Lichtenberg im Erzgebirge erhält eine Sparkasse

Genau 150 Jahre ist es her, dass in der Gemeinde Lichtenberg eine Sparkasse eröffnet wurde. Der 7. Januar 1866 war der erste Geschäftstag des kommunalen Geldinstituts. Das war ein Sonntag. Anfangs war immer am Sonntagmittag zwischen 11:00 und 13:00 geöffnet. Ja, die sächsische Regierung hatte solche Öffnungszeiten sogar empfohlen. So konnten Werktätige an ihrem oft einzigen freien Tag Geldgeschäfte erledigen. Es galt also schon damals, die Bedürfnisse der Kundschaft zu beachten.

Etwa 1.800 Einwohner hatte das Dorf zu der Zeit. Die Absicht des sächsischen Staates und der Lichtenberger Gemeindeväter war es, insbesondere den minderbemittelten, also nichtvermögenden Menschen eine Gelegenheit zum Sparen zu bieten. Zum Beispiel arbeitstätige Männer und Frauen konnten, im Rahmen ihrer sicher oft begrenzten Möglichkeiten, durch kleine Beträge etwas vorsorgen. In Lichtenberg wurden Einzahlungen ab fünf Neugroschen angenommen. Soviel kostete Anfang 1866 etwa ein 15-Liter-Eimer Kartoffeln. Nur zehn Neugroschen betrug Ende des Jahres der Stand des kleinsten Kontos.

Zu jedem Konto gehörte ein Einlagenbuch, in dem nicht nur Name und Wohnort, sondern auch der Stand beziehungsweise das Gewerbe verzeichnet werden sollten. Nach Ablauf des ersten Geschäftsjahres existierten 223 solcher Sparbücher, mit insgesamt 7.419 Talern, 27 Neugroschen und zwei Pfennigen Guthaben. Und wie wurde das Geld von der Sparkasse angelegt? Es gab damals nicht nur hypothekarisch, sondern auch durch Pfand oder Bürgschaft gesicherte Darlehn. Und wenn das regionale Kreditgeschäft genug einbrachte, wurden nach Füllung der Sicherheitsreserven gemeinnützige Vorhaben finanziert. Auch so konnte die Bevölkerung von ihrer Sparkasse profitieren.

Stetig wuchs die Gemeindesparkasse. Nach 30 Jahren wurden bereits mehr Sparbücher als Einwohner gezählt. Auch die Einwohnerschaft des Umlandes konnte die Einrichtung nutzen. Dort verbreiteten sich ebenfalls Sparkassen, etwa 1888 in Mulda oder 1898 in Weißenborn. Im Folgejahr entstand schließlich im heutigen Lichtenberger Ortsteil Weigmannsdorf eine Kasse. Beide Institute wirkten 44 Jahre nebeneinander und wurden dann auf die Kreisspar- und Girokasse Freiberg überführt. Heute hat in der sächsischen Bergstadt die Sparkasse Mittelsachsen ihren Sitz. Sie unterhält nicht nur in Lichtenberg eine Filiale.

  • Stich Dienstmadchen Herrschaft

    Ein neues Dienstmädchen stellt sich bei der Herrschaft vor. (Lithografie von Villain, um 1820) : © Historisches Archiv des OSV

  • Statut Sparkasse Dresden 1821

    Auch für die weiblichen und männlichen Dienstboten wollten Sparkassen da sein. (Abb. Ausschnitt Regulativ der Dresdner Sparkasse von 1821) : © Ostsächsische Sparkasse Dresden

  • Gesindeordnung Sachsen

    Ein leichtes Leben hatte das Dienstpersonal wirklich nicht. Es stand unter der Kontrolle der Herrschaft. (Abb. Auschnitt sächsische Gesindeordnung von 1833) : © Historisches Archiv des OSV

Dienstmädchen als Sparkassenkundinnen

Bei Sparkassen zählten Frauen wahrscheinlich schon von Anfang an zur Kundschaft. Jedenfalls wurden sie frühzeitig in den Statuten angesprochen. Konkret ermöglichte man männlichen und weiblichen Dienstboten das Sparen. Bereits bei der ersten Sparkasse der Welt in Hamburg konnten sie 1778 vorsorgen. Auch in vielen jüngeren Satzungen begegnet uns die Kundengruppe. So wollte zum Beispiel 1821 die Kasse in der sächsischen Haupt- und Residenzstadt Dresden insbesondere für diesen Teil der arbeitenden Bevölkerung da sein.

Dass Dienstboten das Angebot annahmen, dafür finden sich etwa in der staatlichen Sparkassenstatistik Belege. So war diese Kundengruppe vor 165 Jahren bei der Dresdner Stadtsparkasse offenbar die fleißigste beim Sparen. Sie zahlte sogar mehr ein als die selbstständigen Gewerbe- und Handeltreibenden. Im Gegensatz zu diesen Mittelständlern zeigte sich das Erwerbsleben der Bediensteten aber wenig selbstbestimmt.

In der Stadt und auf dem Land waren die Frauen und Männer tätig. Auch als Gesinde wurden sie bezeichnet. Es handelte sich um Hilfskräfte in der Landwirtschaft oder im Haushalt. Dienstmädchen wohnten im Haus der Dienstherrschaft und hatten manchmal die Möglichkeit, etwas vom Lohn zurückzulegen. Bei guten Anstellungsbedingungen blieb wohl der eine oder andere Taler zur freien Verfügung. Er konnte unter anderem für die Aussteuer Verwendung finden.

Das Geld für schicke Kleider oder Vergnügungen auszugeben, konnte die Herrschaft allerdings verbieten. Das sittsame Verhalten des Dienstpersonals wurde überwacht. Viele Regeln bestimmten den Alltag. Freizeit gab es meist nur am Sonntag nach dem Gottesdienst. Sächsische Sparkassen, die auf die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden achteten, hatten genau dann geöffnet. Mit Rücksicht auf die arbeitenden Menschen erlaubte das Dresdner Innenministerium vor 150 Jahren sogar offiziell, an Sonntagen und weniger bedeutenden Feiertagen Kassenstunden abzuhalten.

  • Aktie Sparkasse Colditz 1846

    Nicht nur der Vorstand des Spar- und Leihkassenvereins, der Spinnereibesitzer William Flesher Whitfield, zeichnete Aktien. : © Museum der Sparkasse Muldental

  • Buergermeister Colditz Schaarschmidt

    Auch der Bürgermeister Christian Friedrich Schaarschmidt war Gründungsmitglied des Vereins. (Abb. in: Hundert Jahre Sparkasse in Colditz, hrsg. vom Verwaltungsrat der Sparkasse zu Colditz, 1940, S. 5; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Ansichtskarte Colditz Markt

    Vor 90 Jahre konnte die Sparkasse ein eigenes Haus am Markt beziehen. Noch heute befindet sich dort eine Geschäftsstelle. (Ausschnitt Ansichtskarte Verlag H. Rubin & Co. in Dresden, versendet 1928; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Ausstellung Eroeffnung Sparkasse Colditz

    Am 5. November 2015 wurde in der Sparkassenfiliale in Colditz Jubiläum gefeiert. Dabei gab es Historisches zu erleben. : © Sparkasse Muldental

  • Ausstellung Colditz Sparkasse

    Auch Ausstellungstafeln mit Informationen zur Sparkassengeschichte wurden aufgebaut. : © Sparkasse Muldental

  • Ausstellung Sparkasse Colditz

    © Sparkasse Muldental

Vor 175 Jahren in Colditz: Aktionäre gründen eine Sparkasse

Sparkassengründungen erfolgten im Königreich Sachsen bereits 1819. Kommunen oder Bürger waren es, die in den Folgejahren immer mehr Kassen ins Leben riefen. Eine besondere Form der privaten Gründung war damals das Aktienunternehmen. Erstmals fanden sich in Grimma an der Mulde gemeinnützig denkende Bürger in einem Aktienverein zusammen und eröffneten 1826 eine Spar- und Leihkasse.

Im wenige Kilometer südlich gelegenen Colditz entstand vor 175 Jahren ebenfalls eine solche Einrichtung. Der dortige Bürgermeister Christian Friedrich Schaarschmidt und acht Bürger bildeten einen Verein, dessen Satzung König Friedrich August II. am 5. September 1840 bestätigte. Es erfolgte die Genehmigung der Sicherung der Spar- und Leihkasse durch ein „zusammengebrachtes Actiencapital“. Insgesamt kamen 900 Taler als Startkapital zusammen. Auch die Stadt Colditz erwarb ein Wertpapier.

Darüber hinaus hafteten die Mitglieder des Spar- und Leihkassenvereins solidarisch für die Einlagen der Kundinnen und Kunden. Eingezahlt wurden am 5. November 1840, dem Eröffnungstag, insgesamt 463 Taler, 3 Neugroschen und 4 Pfennige. Schon nach zwei Tagen überstiegen die Einlagen das Aktienkapital. Die Kundschaft wurde in dieser Zeit im Haus des Buchhalters der Kasse empfangen. Als das Institut schließlich 1873 von der Stadt übernommen wurde, zog es ins Rathaus. Im Folgejahr wuchsen die Guthaben, nach der neuen Markrechnung, über eine Million.

Ein eigenes Gebäude erhielt die Sparkasse dann vor 90 Jahren am Markt. Heute befindet sich dort eine Geschäftsstelle der Sparkasse Muldental. Zum 175. Geburtstag des Standortes wurde hier eine kleine Ausstellung vorbereitet. Alle Interessierten, nicht nur die Kundinnen und Kunden, sind herzlich in die Colditzer Filiale eingeladen. Bis zum 27. November 2015 gibt es dort Geschichte zu erleben. Und wer noch mehr über die regionale Sparkassenhistorie erfahren möchte, dem sei auch ein Besuch im Sparkassenmuseum in Grimma empfohlen.

  • Sparuhren Borna Arnsdorf

    Bitte vergessen Sie nicht, die Uhren zurückzudrehen. : © Historisches Archiv des OSV

  • Sparuhren Borna Arnsdorf

    Links steht eine grüne Sparuhr der Firma Hermann Kühn Söhne. Beim rechten Exemplar ist sogar noch der Schlüssel erhalten, der früher im Besitz der Sparkasse verblieb. : © Historisches Archiv des OSV

  • Werbung Sparuhr Weltspartag 1930

    Vor 85 Jahren wurde in der Deutschen Sparkassen-Zeitung für den Einsatz von Sparuhren beim Weltspartag geworben. Verschiedene Firmen stellen damals Sparuhren her und verkauften sie den Sparkassen. : © Historisches Archiv des OSV

Spare in der Zeit …

Heute war es wieder einmal soweit. Die Winterzeit hielt um 3:00 Uhr in der Nacht Einzug. Wir bekamen eine Stunde Schlaf „geschenkt“. Die Uhren mussten oder müssen nun im Laufe des Sonntags zurückgedreht werden. Oft nimmt dem Menschen heutzutage die Technik diese leidige Arbeit ab.

Die Zeitumstellungen, die uns zweimal im Jahr beschäftigten, waren für die vormaligen Besitzer der hier abgebildeten Uhren noch kein Thema. Solche Sparuhren setzten Sparkassen ab den ausgehenden 1920er-Jahren ein. Sie dienten als kleine Annahmestellen. Die darin gesammelten Geldstücke wurden eingezahlt und der Betrag auf dem Sparbuch gutgeschrieben.

Nach der Heimspardose, die schon ab 1904 von deutschen Sparkassen eingesetzt wurde, war die Sparuhr eine weitere Innovation, die das Kleinsparen im eigenen Zuhause fördern sollte. Sie war aber teurer in der Anschaffung. Die Sparkassen mussten daher bei der Übergabe an die Kundinnen und Kunden mehr Pfand verlangen. Üblicherweise wurde ein gewisser Betrag im Sparbuch gesperrt.

Die Uhren waren bald in verschiedenen Ausstattungen und Farben zu haben. So unterscheiden sich auch diese beiden Modelle aus unserer Sammlung: links von der Sparkasse Borna (heute Geschäftsgebiet Stadt- und Kreissparkasse Leipzig) und rechts von der Sparkasse Arnsdorf (jetzt Geschäftsgebiet der Ostsächsischen Sparkasse Dresden).

Die Konstruktion mancher Uhr sollte die Sparenden extra motivieren. Bei vielen Modellen war nämlich das Aufziehen erst möglich, wenn ein Geldstück eingeworfen wurde. Zum Teil galt es sogar, die Uhr täglich zu „füttern“, damit sie weiterlief und nicht neu gestellt werden musste. Daher hieß die Devise: rechtzeitig sparen. Sonst bekam man Zeitnot.

  • Karte Kreis Jessen 1983

    Vor 25 Jahren wurden in Ostdeutschland die Länder neu gegründet, durch die Zusammenlegung von Bezirken und Kreisen. So war etwa der Kreis Jessen Teil des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. (Ausschnitt Verwaltungskarte der DDR von 1983, hrsg. vom VEB Tourist Verlag Berlin/Leipzig; Bestand: Historisches Archiv des OSV) : © Weimarer Verlagsgesellschaft in der Verlagshaus Römerweg GmbH

  • Laendereinfuehrungsgesetz 1990

    Bereits im Sommer 1990 wurde in der DDR die Wiedereinführung der fünf Länder beschlossen. Im Einigungsvertrag wurde der Termin auf dem 3. Oktober 1990 vorverlegt. (Gesetz in: Gesetzblatt der DDR, Teil I Nr. 51 1990, S. 955; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Vor 25 Jahren: Die Einheit Deutschlands und die Neugründung der ostdeutschen Bundesländer

Vor 25 Jahren wurde sie Wirklichkeit. Die staatliche Einheit Deutschlands wurde nach Jahrzehnten der Teilung wiederhergestellt. Bereits am 31. August 1990 schlossen Vertreter der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland den Einigungsvertrag. Er regelte den Beitritt der DDR am 3. Oktober 1990. Das Grundgesetz sollte fortan für das gesamte deutsche Volk gelten.

Sowohl im damaligen ostdeutschen Parlament, der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR, als auch im Bundestag fand der Vertrag am 20. September 1990 eine breite Mehrheit. Danach erfolgte die Zustimmung des Bundesrates. Der Bundespräsident Richard von Weizsäcker unterzeichnete das Gesetz. So konnte der Einigungsvertrag noch nicht einmal ein Jahr nach dem Mauerfall in Kraft treten.

Damit bekam die Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 fünf neue Länder. Die Volkskammer hatte die Neugründung der 1952 aufgelösten ostdeutschen Länder schon am 22. Juli beschlossen, für den 14. Oktober. Im Staatsvertrag zur Einheit wurde dieser Termin dann vorverlegt. In der DDR gab es seit der Verwaltungsreform der 1950er-Jahre nur noch Bezirke und Kreise, die es 1990 zusammenzuführen galt.

Die Bezirke Magdeburg und Halle wurden zum Beispiel zum Bundesland Sachsen-Anhalt, wobei der Kreis Artern an Thüringen ging. Zugleich gehörte der Kreis Jessen (vormals Bezirk Cottbus) zu Sachsen-Anhalt. Er grenzte nun an Brandenburg und Sachsen. In dieser Region gab und gibt es also eine direkte Nachbarschaft von Sparkassen dreier Bundesländer. Jetzt wirken dort die Sparkasse Wittenberg, die Sparkasse Elbe-Elster und die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig.

Die letztgenannte Sparkasse war übrigens vor 25 Jahren die größte in den neuen Ländern. Gleichzeitig gab es viele kleine Sparkassen. So hatte damals die Kreissparkasse mit dem geringsten Umfang ihren Sitz in Röbel. Heute ist hier die Müritz-Sparkasse vor Ort. Zahlreiche Landkreise und Sparkassen existierten 1990 in den neuen Bundesländern: 31 Kassen in Mecklenburg-Vorpommern, 40 in Brandenburg, 50 in Sachsen, 39 in Sachsen-Anhalt sowie 36 in Thüringen.

Sie bewährten sich seit der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion (1. Juli 1990) in der Marktwirtschaft. Eine wichtige rechtliche Grundlage, um unter den veränderten wirtschaftlichen Bedingungen agieren zu können, war das DDR-Sparkassengesetz vom 29. Juni 1990. Es galt mit der Einheit zunächst als einheitliches Landesrecht weiter. Sparkassenrecht war auch in Ostdeutschland wieder Landesrecht. Später wurden einzelne Ländergesetze eingeführt, zuletzt 1996 in Brandenburg.