Billiardengewinne in Demmin
Ab dieser Woche besuchen Auszubildende von Sparkassen wieder Einführungssemiare an der Nord-Ostdeutschen Sparkassenakademie in Potsdam. Wie seit Jahren üblich, bekommen sie von mir einen Einblick in die Geschichte(n) ihrer Institute. Anhand von Beispielen werden wichtige Ereignisse in der deutschen Sparkassenhistorie veranschaulicht. So kursierten in der Zeit der Hyperinflation 1923 Millionen-, Milliarden- und Billionen-Mark-Scheine. Diese unglaublichen Geldwerte zeigt eine Bilder-Präsentation. Sogar mit Billiarden rechneten die Sparkassen damals.
In der Zeitschrift Sparkasse, Nummer 1150 vom 3. April 1924, ist die Bilanz der Kreissparkasse Demmin für 1923 abgedruckt. Dank dieser Quelle aus unserem Archiv kann ich insbesondere die Teilnehmenden aus der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin erstaunen. Der Reingewinn der Kreissparkasse betrug nämlich 22 Billiarden und 350 Billionen Mark. Er entstand fast ausschließlich durch Zinsgewinne von 26,547 Billiarden Mark. Die Verwaltungskosten beliefen sich auf 1,906 Billiarden Mark. 2,374 Billiarden Mark waren abzuschreiben. Der scheinbar riesige Gewinn wurde komplett der Sicherheitsrücklage zugeführt. In der neuen Währung waren das nach dem Ende der Inflation 1924 lediglich 22.350 Reichsmark. Eine Billion Mark entsprach einer Reichsmark.