• Stempel Sparkasse Chemnitz 1839

    Historischer Stempel der Sparkasse Chemnitz, der vor 180 Jahren auf allen Sparkassenbüchern prangte : © Historisches Archiv des OSV

Von der Gründung der Chemnitzer Sparkasse

Heute ist es soweit. Vor genau 180 Jahren wurde die Stadtsparkasse in Chemnitz eröffnet. Es handelt sich dabei um die erste Gründung einer kommunalen Sparkasse im Geschäftsgebiet der heutigen Sparkasse Chemnitz. Die Geschäftsstelle befand sich am 1. Juli 1839 in der Turmstube des Rathauses. Gleich nebenan war die Stadtkassenstube. Der Stadtkassenschreiber August Friedrich Röhr, der zwei Mal die Woche jeweils drei Stunden als Sparkassenkassierer tätig war, hatte demnach einen kurzen Dienstweg. Geldbeträge von acht Groschen bis 30 Taler nahm er an. Wenn Einlagen jedoch nicht mit dem Zweck der Sparkasse übereinstimmten, konnten sie zurückgewiesen werden.

Grundsätzlich stand das Institut allen gesellschaftlichen Schichten offen. Es durfte aber nicht zur bloßen Kapitalanlage von Vermögenden genutzt werden. Gegründet wurde die Stadtsparkasse ausdrücklich für die Bürger, die sich eine Rücklage bilden beziehungsweise diese sicher unterbringen wollten. Die Sparkasse half dabei, durch Eigeninitiative das eigene Leben zu verbessern. Den Gründungsgedanken machte die am 22. Juni 1839 im Chemnitzer Anzeiger gedruckte Eröffnungsanzeige des Stadtrats besonders deutlich. Dort waren unter anderem die folgenden Worte zu lesen.

„Möge dieses Beginnen unserer Sparkassen-Anstalt ein gesegnetes seyn, und der Fortgang derselben zum Heile der Bewohner von Chemnitz und seiner Umgebung fröhlich gedeihen! Möge diese Anstalt benutzt werden, um durch kleine Einlagen sich nach und nach einen Nothpfennig zu sparen! was Jedem durch zinsbare Unterbringung kleiner Ersparnisse, so wie von Pathengeldern, Sparbüchsengeldern und dergleichen nunmehr möglich wird, besonders aber unbemittelten Familien, Fabrikarbeitern, Handwerksgesellen und Dienstboten zu ihrer wahren Wohlfahrt gereichen würde. Möge endlich diese Anstalt in den Bewohnern von Chemnitz den Sinn einer weisen Sparsamkeit erwecken und nähren!“

Belegt ist, dass am Eröffnungstag 461 Taler und 12 Groschen eingezahlt wurden, größtenteils aber nicht von „kleinen Leuten“. Durch verstärkte Werbung versuchte man sie nach der Gründung vom Sinn des Sparens zu überzeugen, damit sie ihre Spargroschen auf Sparkassenbücher einzahlten. Diese waren das erste und lange auch einzige Produkt zum Vorsorgen. In allen Sparbüchern war das „Regulativ“ abgedruckt, das die Kundschaft über die Rechtsverhältnisse der Sparkasse informierte. Jedes Buch hatte eine Nummer. Es war mit dem Namen und Wohnort des Kunden zu versehen. Die Unterschriften des Kassierers und des Vorstandes der „Deputation“ der Sparkasse, Stadtrat Carl Wilhelm Zeisig, waren unerlässlich. Der oben abgebildete Stempel durfte nicht fehlen.

  • Bestaetigung Sparkasse Penig 1849

    Die Bestätigung ist im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen auf Seite 108 abgedruckt. : © Historisches Archiv des OSV

Die Genehmigung der Sparkasse in Penig

Auf der Festung Königstein bestätigte der während des Dresdner Maiaufstands geflohene sächsische König Friedrich August II. vor 170 Jahren das Statut der Sparkasse in Penig. Ein besonderer Fall. Denn normalerweise holten Sparkassengründer die Genehmigung vor der Geschäftsaufnahme ein. Diese war in Penig 1847. 1849 wurde nachträglich eine Satzung abgesegnet, die gewisse Rechtsvorteile brachte. Nur von der Obrigkeit genehmigte Sparkassen sollten zum Beispiel zur Anlegung von Mündelgeldern genutzt werden.

Voraussetzung war natürlich eine ausreichende Sicherung der Einlagen. Darauf achteten die Aufsichtsbehörden. Sparkassen gab es damals in Sachsen unter der Garantie von Gemeinden sowie von Aktienvereinen oder Privatpersonen. Es existierten sogar genossenschaftlich organisierte Institute. Und wohl auch Mischformen. So ist zu lesen, dass in Penig der Erzdiakon Johann August Gotthold Göbel und seine Vereinsfreunde solidarisch haften wollten. Interessant ist, dass darüber hinaus eine subsidiäre Haftung der Stadt festgeschrieben wurde.

  • Im Königreich Sachsen vermehrte sich die Zahl der Sparkassen enorm. : © Historisches Archiv des OSV

Das Land der vielen Sparkassen

In Sachsen wurde vor über 200 Jahren die erste Sparkasse im Verbandsgebiet des OSV gegründet. In dem Land gab es eine besondere Entwicklung des Sparkassenwesens, sodass schließlich 1919 sage und schreibe 370 Institute existierten. Dabei handelte es sich um 369 kommunale Geldinstitute und die Fürstlich-Schönburgische Sparkasse in Waldenburg. Besonders zahlreich sind Sparkassen in der Trägerschaft von Stadt- und Landgemeinden im Königreich Sachsen gegründet worden. Kreissparkassen mit Zweigstellen wie in Preußen gab es nicht. Lediglich einige Gemeindeverbandssparkassen entstanden. Filialen hatten vor allem die Großstadtsparkassen. Dominierend waren aber in der Fläche die etlichen eigenständigen Kleinsparkassen. Vor allem in der Mitte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermehrte sich der Bestand deutlich. Der Höhepunkt war vor 100 Jahren erreicht. Danach ging die Zahl zurück. Heute bestehen im Freistaat Sachsen zwölf Sparkassen.

  • Peter Carl Wilhelm Graf von Hohenthal (1754-1825), Gemälde von Anton Graff um 1800, Schloss Baruth/Lausitz (1945 zerstört). Hohenthal beschäftigte sich schon eine Weile mit der Sparkassenidee nach dem Hamburger und Stuttgarter Vorbild, bevor er 1818 das lebhafteste Bild von einer solchen Einrichtung entwickelte und ein Regulativ für diese verfasste. : © SLUB, Deutsche Fotothek, Fotograf: Walter Möbius

  • Die Hohenthals gehörten neben dem Haus Schönburg zu den größten Grundbesitzern Sachsens. Angehörige der Familie bekleideten häufig hohe Staatsämter. : © Historisches Archiv des OSV

  • Karte Sachsen 1820 (Ausschnitt). Hohenthal wollte den Versuch im Kleinen wagen. So sollte für das beschauliche Königsbrück sowie für die Umgebung eine standesherrschaftliche Sparkasse eingerichtet werden. Der Graf legte fest, dass sie von allen Einwohnern der Standesherrschaft sowie von Auswärtigen genutzt werden durfte, um Ersparnisse zu bilden und somit für schlechte Zeiten vorzusorgen. : © Historisches Archiv des OSV

  • Königsbrück um 1834. Zu dieser Zeit lebten in der Standesherrschaft etwa 2.800 Einwohner. Das Städtchen selbst, gelegen ca. 30 km von Dresden entfernt, war seit der Sparkassengründung 1819 angewachsen auf etwa 220 Häuser und zählte ca. 1.500 Einwohner : © Historisches Archiv des OSV

  • Konventionstaler mit König Friedrich August I. von Sachsen (1806-1827) aus dem Jahr 1823. Die Mindesteinlage betrug bei der Königsbrücker Sparkasse 1 Taler und 6 Groschen. Es konnten Mündel- und Spargelder angelegt werden. Der Zinsfuß der Einlagen wurde vorläufig auf 5 Prozent festgesetzt. : © Historisches Archiv des OSV

  • Schloss Königsbrück um 1912. Der Standesherr bürgte für die Sparkasse, die Zeit seines Lebens ein Zuschussgeschäft blieb. Ihre Verwaltung wurde der Renterei der Herrschaft mit Sitz im Schloss übertragen, namentlich Dr. Karl Gustav Schmalz. : © Historisches Archiv des OSV

  • Turm über dem Eingangstor 2009. Rentmeister Schmalz übernahm 1822 auch die Leitung zur Wiederherstellung des Turms über dem Schlosstor. Er wurde „mit Schiefer gedeckt“ und erhielt „dabey seine alte schöne Form wieder“. : © Historisches Archiv des OSV

  • Königsbrück um 1903. Nach Schließung 1832 und Wiedereröffnung 1850 wurde schließlich die Stadt im April 1854 Träger der Sparkasse in Königsbrück. Mit der kommunalen Übernahme waren endgültig die Weichen für die Zukunft des Instituts gestellt, das 1888 gemeinsam mit der Stadtverwaltung in das frisch renovierte Rathaus am Markt einziehen konnte. : © Historisches Archiv des OSV

Vor 200 Jahren in Königsbrück – Graf Hohenthal eröffnet eine Sparkasse

1819. Im beschaulichen Königsbrück wird für die Standesherrschaft und für Auswärtige eine Sparkasse eingerichtet. Die erste in Sachsen. Zu verdanken ist sie dem Engagement eines Adligen: Peter Carl Wilhelm von Hohenthal. Heute ist die Sparkasse eine Filiale der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Und natürlich wird das 200-jährige Jubiläum vor Ort auch gefeiert! Eine kleine Ausstellung wird im Gebäude Markt 13, am 9. Januar 2019, Punkt 18:19 Uhr eröffnet. Interessierte Besucher können sich anschließend dienstags von 9 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr sowie freitags von 9 – 13 Uhr auf eine Zeitreise in die Königsbrücker Sparkassengeschichte begeben.

Darüber hinaus wurden für das Heft 1/2019 der Sächsischen Heimatblätter die historischen Akten zur Königsbrücker Sparkasse transkribiert und ausgewertet. Im Ergebnis entstand ein umfassender Beitrag zur wechselvollen Geschichte der Einrichtung von den Anfängen bis zur kommunalen Übernahme 1854.

Graf Hohenthal, der ab 1775 im sächsischen Staatsdienst stand, galt schon zu Lebzeiten als eifriger Förderer gemeinnütziger Bestrebungen. Der Königsbrücker Chronist, Oberpfarrer Kirsch, berichtete 1845, dass keiner der Vorbesitzer der Herrschaft dem „Edlen an Verdiensten um die Standesherrschaft gleich stände“. Er lobte seinen Einsatz für Kirche, Schulbildung und weitere Belange einfacher Menschen.

„Wenn nur etwas Gemeinnütziges dadurch bewürckt wird“dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das arbeitsreiche und erfüllte Leben Hohenthals. Seine Beteiligung an zahlreichen sozialen Projekten wird neben den vielfältigen beruflichen Herausforderungen bereits 1827 in einer umfassenden Abhandlung über den Grafen gewürdigt. Wir haben für Sie die historischen Quellen gewälzt und eine biographische Chronik zusammengestellt:

20.04.1754
geboren in Trossin bei Leipzig, als Sohn des Freiherrn Peter von Hohenthal, der 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben wird

>> Stammbaum der Familie in Bezug auf Peter Carl Wilhelm von Hohenthal und seine Standesherrschaft Königsbrück, siehe Bildergalerie<<<

Erziehung durch Hauslehrer
Entwicklung einer Zeit seines Lebens bestehenden Vorliebe für klassische Sprachen und für die Schriften der alten Klassiker

1771-1774
Studium der Rechtswissenschaft sowie Beschäftigung mit Theologie und Philosophie an der Universität Leipzig
bereits vor dem juristischen Examen Zutritt zu den Sitzungen des Leipziger Oberhofgerichts
nach Abschluss des Studiums Arbeit im Oberaufseheramt zu Eisleben

08.1775    
Assessor bei der Landesregierung in Dresden
Beginn der Karriere im sächsischen Staatsdienst

1776
Veröffentlichung der vollständig umgearbeiteten Examensarbeit
„Liber de Politia, adspersis observationibus de causarum politiae et justitiae differentiis“

1777 
Supernumerar-, Hof- und Justitienrat
Mitglied der Leipziger Ökonomischen Societät (1811 Direktor)
sowie weitere Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen, u. a.
1805 Mitglied der Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften
1811 Ehrenmitglied der Märkischen Ökonomischen Societät zu Potsdam
1814 Präsident der neu gestifteten Sächsischen Bibelgesellschaft zu Dresden

1778    
Amt eines Geheimen (Geh.) Referendars

27.09.1779  
heiratet Christiane Sophie von Watzdorff (1759-1814)
aus der Ehe stammen 9 Kinder, vier überleben den Vater
sein Sohn, Peter Carl von Hohenthal (1784-1856), übernimmt die Standesherrschaft Königsbrück ab 1825
sein jüngster Sohn, Peter Wilhelm von Hohenthal (1799-1859) wird Jurist und Schriftsteller
seine beiden Töchter, Dorothea Friederike und Eleonore Sophie Auguste, heiraten in die Familie zur Lippe ein

1781
Geh. Kammer- und Bergrat
Sitz und Stimme in der Polizei- und Armenkommission, wo er von 1789-1809 das Kondirektorium führt

1782
Mitglied des neu errichteten Geh. Finanzkollegiums, Geh. Finanzrat
in den Folgejahren werden Hohenthal wichtige Kommissionen übertragen bzw. er wird Kommissionsmitglied, u. a.
1782 Mitglied einer Kommission zur Revision des Etats der drei Fürstenschulen und Mitglied der Wasserleitungskommission
1788 Mitglied einer Kommission zur Besorgung der Armen-, Zucht- und Waisenhäuser (1807-1809 Oberleitung)
1795 Leitung der Revision des Jakobshospitals, verbessert dort die Krankenhausordnung und initiiert den Wiederaufbau der kleinen Kirche

1792-1807
führende Position in einer Gesetzeskommission für das Kurfürstentum (ab 1806 Königreich) Sachsen, u. a. Ausarbeitung eines neuen Gesetzbuches und einer neuen Prozessordnung

1794   
Nach dem Tod des Vaters setzt er dessen Projekte fort, u. a.
Unterstützung des 1769 gegründeten Freitisches (kostenlose Mahlzeiten) für junge Studenten in Leipzig mit jährlich 300 bis 400 Talern
bis 1807 Unterstützung der Leipziger Freischule, wo mehr als 60 Kinder unentgeltlich unterrichtet werden
bis 1824 Herausgabe der 1763 gegründeten, aufklärerisch wirksamen Schrift „Leipziger Intelligenzblatt“; verfasst für das Blatt mehrere Beiträge

01.11.1797  
Eröffnung einer von Hohenthal gestifteten Versorgungsanstalt für arme Kranke in Dresden-Friedrichstadt, Hohenthalplatz Nr. 7, späteres Amtskrankenhaus, das 1799 vom Staat übernommen wird unter gleichzeitiger Übertragung der Leitung und Verwaltung an Hohenthal

Erweiterung der Anstalt durch Erwerb eines angrenzenden bebauten Grundstücks, späteres sog. Hohenthal-Haus, das nach dem Tod des Grafen zum Pflegeheim umfunktioniert wird

03.1800-1807  
Präsident des Sächsischen Appellationsgerichts

1803
Mitbegründer und zeitweise Mitdirektor des „Vereins zu Rath und That“ in Dresden, der u. a. die Eröffnung der Dresdner Sparkasse 1821 realisiert

Unterstützung in Not geratener Dresdner Handwerker durch unverzinsbare Vorschüsse in Höhe von mehreren tausend Talern im Rahmen einer Aktiengesellschaft

30.11.1803  
Kauf der Standesherrschaft Königsbrück für 246.000 Taler,
führt in den Folgejahren dort – in der größten seiner Besitzungen – Verbesserungen und Veränderungen im Religions- und Schulwesen sowie im Schullehrerdienst durch; weitere Neuerungen:
ab 1810 öffentliche Konfirmation der Kinder
ab 1811 Karfreitag als ganztägiger Feiertag
übernimmt das Schulmandat der Erblande für die Standesherrschaft
begründet 1821 eine Schullehrer-Konferenz
baut in Döbernitz ein Schulhaus
übernimmt in Städteln (heute Großstädteln) das Schulgeld für arme Kinder
legt ein Getreidemagazin für Bedürftige an
etc.

ab 1806      
Initiative zur Fortsetzung des Codex Augusteus
Einnahmen aus dem Druck der Gesetzessammlung kommen der 1820 gegründeten Witwenkasse in Königsbrück zugute

08.1807    
Aufnahme im Konferenzministerium, u. a. zuständig für das Direktorium des Konsistorialdepartments
Beschäftigung mit bedeutenden Landesangelegenheiten etc.

1807-1815
Leitung der neu errichteten Landeskommission während der schwierigen Napoleonischen Zeit

1808 
Nachlass-Regulierung für die Halbschwester Henriette Sophie Gräfin von Hohenthal (1772-1808), u. a. Auszahlung bedeutender Legate

1809-1820  
Vorsitz der Oberrechnungsdeputation

1811
überlässt der ersten, 1809 gegründeten privaten Blindenanstalt in Dresden zur unentgeltlichen Nutzung auf unbestimmte Zeit sein Wohnhaus am See vor dem Wilsdruffer Tor (heute Postplatz in Dresden)

1815 
Unterstützung des Königs Friedrich August I. (1806-1827) während der Verhandlungen über das Schicksal Sachsens in Pressburg

02.07.1815
2. Ehe mit Ernestine von Charpentier (1776-1829), Witwe des mit Hohenthal befreundeten Oberhofpredigers Franz Volkmar Reinhardt und jüngste Tochter des Oberberghauptmanns von Charpentier

12.1815
Auszeichnung mit dem Großkreuz-Orden für Verdienst und Treue
(erste Stiftung des Ordens in Sachsen)

1818
Erholungsreise durch Süddeutschland, Schweiz

1819       
Eröffnung der ersten sächsischen Sparkasse in Königsbrück

1820 
Obersteuerdirektor

1820     
Gründung einer Witwen-und Waisenpflegschaft für die Standesherrschaft Königsbrück
überträgt die Verantwortung für diese Einrichtung Rentmeister Dr. Karl Gustav Schmalz, der 1841 in einer Publikation ausführlich über die erfolgreiche Entwicklung berichtet

1824             
Auszeichnung mit dem juristischen Ehrendoktortitel der Universität Leipzig

1824  
Reformationsfest in Dresden als ganztägiger Feiertag auf Initiative Hohenthals eingeführt

15.01.1825
stirbt in Dresden und
wird auf dem Eliaskirchhof beigesetzt.

Folgende Charaktereigenschaften werden Graf Hohenthal zugeschrieben:

  • ernste Besonnenheit, verbunden mit herzlicher Freundlichkeit
  • Pflichtbewusstsein, Wahrheitsliebe, Akribie
  • Nächstenliebe (seine Passion ist die Linderung menschlichen Elends, Armutsbekämpfung und Armenversorgung)
  • Wohltätigkeit und Generosität (Stifter und Mitbegründer zahlreicher sozialer Projekte, Unterstützer der öffentlichen Wohlfahrt)
  • Fleiß (rastlose Tätigkeit im breitgefächerten Wirkungskreis)
  • großes Bildungsinteresse, verbunden mit Freigebigkeit (gewährt auch Fremden Zutritt zu seiner umfangreichen Bibliothek).

Quellen:

Galerie denkwürdiger Staatsmänner des 18. und 19. Jahrhunderts, welche ihre irdische Laufbahn vollendet haben, Leipzig 1840, S. 149-153.

Georgi, M. K. A.: Geschichte der Königl. Sächs. Blinden=Anstalt zu Dresden bis zu ihrer Verlegung in ihr jetziges neues Gebäude, Dresden 1836, S. 3.

Lindner, Johann Wilhelm Sigismund: Peter Karl Wilhelm Graf von Hohenthal, Besitzer der Standesherrschaft Königsbrück […] Eine kurze Darstellung seiner Leben= und Handelsweise, bes. Abdruck, Ilmenau 1827, 22 S.

Schmidt, Georg: Die Familie der Grafen von Hohenthal, als Manuscript für die Familie gedruckt, Halle a. S. 1896, Kap. V., S. 43-49.

Staatsfilialarchiv Bautzen, div. Akten aus dem Bestand „50155 Standesherrschaft Königsbrück“

Verwaltungsordnung für das Hohenthal=Haus zu Dresden, Dresden 1897. S. 3.

www.deutsche-biographie.de

  • Siegelmarke des Magistrats von Eilenburg : © Historisches Archiv des OSV

175 Jahre Sparkasse in Eilenburg

Eilenburg ist eine Stadt im Landkreis Nordsachsen und gehört zum Geschäftsgebiet der Stadt und Kreissparkasse Leipzig. Seit 175 Jahre ist hier eine Sparkasse vor Ort. Am 3. November 1843 um 14:00 Uhr wurde die Stadtsparkasse im Rathaus eröffnet. Die Geschäftsaufnahme wurde zuvor vom Magistrat im Eilenburger Wochenblatt angekündigt. Die Kassengeschäfte sollten der Kämmerer Lehmann als Rendant und der Gerichtsangestellte Winkler als Kontrolleur nebenamtlich übernehmen. Zunächst hatte die Sparkasse ja lediglich an zwei Wochentagen jeweils zwei Stunden lang geöffnet.

Mitglieder des Magistrats und Stadtverordnete waren im Verwaltungsorgan des Geldinstituts vertreten. Der Verordnete Kaufmann Schmidt beziehungsweise sein Stellvertreter, der Apotheker Jonas, mussten die Sparkassenbücher zusammen mit dem Rendanten ausstellen. Am ersten Tag waren das 17 Stück. 124 Taler wurden eingezahlt. Es gab 2 7/8 Prozent Zinsen jährlich, was für damalige Verhältnisse wenig erschien. Diese sollten durch sichere Anlagen erwirtschaftet werden. Dazu zählte man etwa Hypotheken, inländische Staatspapiere und Pfandbriefe.

  • Dieses Sparbuch wurde 1909 hergestellt. : © Historisches Archiv des OSV

Der brandenburgische Adler von Havelberg

Vor genau 170 Jahren eröffnete Havelberg in Brandenburg eine eigene Sparkasse. Brandenburg? Ja, bis zur Gebietsreform in der DDR 1952 gehörte die Stadt zu diesem Land und zwar zur Prignitz. Seit 1990 liegt sie nun in Sachsen-Anhalt. Auf die historische Zugehörigkeit zum Nachbarland verweist noch heute das fast 400 Jahre alte Stadtwappen. Es ziert der märkische Adler. Dieser schwebt zwischen zwei Türmen über dem geschlossenen Tor der Stadtmauer. Das brandenburgische Wappentier findet sich auch auf zwei alten Havelberger Sparkassenbüchern in unserem Archivbestand. Das dekorativere Exemplar sehen Sie hier.