• Rathaus Stassfurt Sparkasse 1928

    Diese Ansichtskarte wurde von der Stadt Staßfurt anlässlich des 60. Geburtstags der Sparkasse 1928 herausgegeben. Damals befand sich die Sparkasse nicht mehr im Rathaus, sondern links daneben in der sog. Johannisschule. Beide Gebäude gibt es heute nicht mehr. Der Sitz der jetzigen Salzlandsparkasse ist in der Lehrter Straße 15. (Ansichtskarte Verlag Richard Böse in Staßfurt, versendet 1928; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Vor 150 Jahren – Eröffnung einer Sparkasse in Staßfurt

Bekanntmachung

Wenn je eine Anstalt geeignet ist, zur Ordnung und häuslichen Sparsamkeit aufzumuntern, so ist es die Sparkasse, die dem Professionisten, Arbeitsmann und Dienstboten Gelegenheit gibt, kleine Geldersparnisse sicher anzulegen und für das Alter, für den Fall der Not, oder auch zur Begründung eines Etablissements zu einem Kapitale anzusammeln. Aus diesen Gründen haben die städtischen Behörden auch in Staßfurt eine Sparkasse zu begründen beschlossen, welche mit dem 1. April ds. Js. ins Leben treten soll. Das Sparkassenlokal befindet sich im derzeitigen Kämmereikassenlokale und werden von der angegebenen Zeit ab während der Bürostunden von dem Sparkassen-Rendanten Maerzdorff Sparkassen-Anlagen an-, sowie Anträge auf Ausleihungen von Kapitalien entgegengenommen. Die Stelle eines Sparkassen-Kontrolleurs vertritt interimistisch bis auf Weiteres der Büro-Diätar Rasch. Das Direktorium der Sparkasse dagegen wird gebildet aus den Stadtverordneten Werner und Danneberg, dem Fabrikbesitzer Kiesel, dem Agenten Fiedler und dem Bürgermeister Wachtel.

Staßfurt, den 15. März 1868

Der Magistrat
Wachtel – Hesse – Göldner – Schumann – Böttcher

[abgedruckt in Kreissparkasse Staßfurt (Hrsg.): 125 Jahre Kreissparkasse Staßfurt – Für Tradition und Fortschritt, 1993, S. 8]

  • Siegel Signet Stadtsparkasse Zittau

    Dieses alte Siegel zeigt das Signet der ersten kommunalen Sparkasse Sachsens, der Städtischen Sparkasse zu Zittau. : © Historisches Archiv des OSV

Historische Gründungsdaten der Sparkassen in Sachsen

Nun ist also, als drittes Bundesland, der Freistaat Sachsen an der Reihe. Auch hier sind die ersten Sparkassen im 19. Jahrhundert entstanden. Viele damalige Gründungen sind bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken. Männer, die sich um das Gemeinwohl Gedanken machten, fanden sich in Vereinen zusammen. Sie etablierten Sparkassen als Einrichtungen der Hilfe zur Selbsthilfe. Aber auch die Gemeinden entdeckten bald den Nutzen von Sparkassen, etwa zur Vorbeugung der Verarmung.* Die hier aufgeführten Jahreszahlen berücksichtigen übrigens nicht, wann die heutigen Sparkassen ein Jubiläum feiern. Dies hängt etwa mit der privaten Trägerschaft oder der Unterbrechung der Rechtsnachfolge zusammen.

Ein Bankier und Kaufmann war es, der 1832 in Bautzen zusammen mit der Stadt eine Sparkasse gründete. Diese bestand unter Garantie des Stadtvermögens. 1850 übernahm dann die Kommune das Institut gänzlich in eigene Verantwortung. Heute befindet sich in der Stadt die Zentrale der Kreissparkasse Bautzen.

In Waldenburg soll der Fürst Otto Victor I. von Schönburg bereits 1819 eine Sparkasse gegründet haben. Ein Beleg des Eröffnungsdatums liegt leider nicht vor. In Chemnitz, Sitz der Sparkasse Chemnitz, richtete die Stadt 1839 eine Sparkasse ein.

Hauptsitz der Kreissparkasse Döbeln ist die gleichnamige Stadt. Hier entstand 1847 eine Stadtsparkasse. Jedoch schon seit 1836 wirkte in Leisnig eine Sparkasse. Sie entstand durch die Initiative eines  Vereins und kam erst 1895 vollständig in städtische Verwaltung.

In Annaberg eröffneten Kaufleute 1821 eine private Sparkasse, die jedoch im Jahr 1900 schließen musste. Eine Stadtsparkasse bestand am heutigen Hauptsitz der Erzgebirgssparkasse ab 1857. Bereits seit 1840 gab es in Zschopau mit der Zweigstelle der Sparkasse des Amtsbezirks Augustusburg eine erste kommunale Spareinrichtung im Geschäftsgebiet.

Die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, kurz Sparkasse Leipzig, kann ihre historischen Wurzeln bis ins Jahr 1826 zurückverfolgen. Damals bekam die Messestadt eine Sparkasse mit kommunaler Gewährträgerschaft.

In Meißen gründete hingegen 1828 ein Bürgerverein eine Sparkasse, die dann 1837 zur Stadtsparkasse wurde. Aber nicht diese Stadt ist Hauptsitz der Sparkasse Meißen, sondern Riesa. Dort wurde 1853 eine Sparkasse eröffnet, ebenfalls von einem Verein. 1861 kam sie in kommunale Verwaltung.

Der älteste Standort und zugleich Sitz der Sparkasse Mittelsachsen ist Freiberg. Auch diese Sparkassengründung 1823 erfolgte durch einen Verein. Die Kommunalisierung des Instituts war 1833.

1826 eröffnete in Grimma, heute Hauptsitz der Sparkasse Muldental, eine Sparkasse. Dies war dem Engagement eines Bürgervereins zu verdanken. 1879 ging das Institut auf die Stadtgemeinde über.

Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien hat in Zittau ihren Hauptsitz. Dieser Stadt ist die Einrichtung der ersten kommunalen Sparkasse Sachsens 1825 zu verdanken.

Im Geschäftsgebiet der Ostsächsischen Sparkasse Dresden erfolgte die erste, eindeutig belegte, Sparkassengründung im OSV-Gebiet. 1819 eröffnete der Standesherr Graf Peter Carl Wilhelm von Hohenthal in Königsbrück eine Sparkasse. 1832 wurde sie geschlossen. In Dresden erfolgte 1821 eine Gründung durch einen Verein. Dieses Institut wurde 1828 von der Stadt übernommen.

Im Vogtland soll bereits 1830 in Auerbach durch einen Verein eine Sparkasse ins Leben gerufen worden sein. In Plauen, dem Sitz der Sparkasse Vogtland, nahm 1839 eine Stadtsparkasse den Geschäftsbetrieb auf.

1845 eröffnete eine Sparkasse der Stadt Zwickau. Heute hat hier die Sparkasse Zwickau ihren Sitz.

* Zur Entstehung des Sparkassenwesens in Sachsen empfehle ich die Lektüre von: Handschuh, Georg Andreas: Der öffentliche Auftrag der sächsischen Sparkassen. Von der Inpflichtnahme Privater über die Reglementierung als öffentliche Aufgabe bis zur Geschäftstätigkeit nach eigentümergeprägten Oberzielen, Baden-Baden, 2010

  • Ansichtskarte Sparkasse Salzwedel

    Seit über 80 Jahren befindet sich im Haus Wallstraße 1 in Salzwedel der Sitz der Sparkasse. (Ansichtskarte Buchdruckerei und Papierhandlung Robert Voigt in Salzwedel, um 1936; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

175 Jahre Sparkasse Altmark-West

Heute ist es soweit. Vor genau 175 Jahren eröffnete die erste Sparkasse im Geschäftsgebiet der Sparkasse Altmark-West. Am 6. März 1843 um 14:00 Uhr nahm die Stadtsparkasse Salzwedel im Neustädter Rathaus den Geschäftsbetrieb auf. Zunächst war alle zwei Wochen montags drei Stunden geöffnet. Einer Anzeige der Sparkassenverwaltung im Kreis-Wochenblatt* ist zu entnehmen, dass insbesondere Kindern, Handwerksgehilfen, Lehrlingen und Dienstboten eine Möglichkeit gegeben wurde, ihre Ersparnisse unterzubringen. Sie konnten sich ein „Kapital“ zusammensparen, das ihnen für die Hochzeit, beim Selbstständigmachen mit einem Geschäft, im Alter oder in Notfällen nützlich sein mochte.

In der Sparkassensatzung war der Zweck der Einrichtung festgelegt. „Weniger bemittelten“ Personen wurde Gelegenheit gegeben, ihre Spargroschen sicher und zinsbar anzulegen und zu vermehren. So konnten sie für eventuelle Notlagen und natürlich für alle möglichen Lebenslagen vorsorgen. Fünf Silbergroschen waren der geringste zugelassene Einzahlungsbetrag, 25 Taler der höchste. Pro Taler gab es neun Pfennige Zinsen. Das waren 2,5 %. Um diese zu erwirtschaften, vergab die Sparkasse Hypothekenkredite, kaufte inländische Staatspapiere oder Pfandbriefe und reichte Schuldscheindarlehn aus, wenn man solche Wertpapiere oder Hypothekendokumente als Pfand hinterlegte.

Natürlich sorgte auch das Kreditinstitut vor und bildete Reserven, „um etwaige Verluste der Fonds zu decken und die Verpflichtungen gegen die Einleger zu erfüllen“. Falls sie aufgebraucht wurden, hatte die Stadtkasse zu haften. Auch die Verwaltungskosten waren notfalls von der Kämmerei zu erstatten. Die Trägerin, die Stadt Salzwedel, konnte wiederum von ihrer Sparkasse durch eventuelle Überschüsse profitieren, die zu öffentlichen Zwecken Verwendung fanden. Dafür war, genau wie im Fall von Darlehen an die Kommune, die Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörde in Magdeburg nötig.

Viel ist in der 33 Paragrafen umfassenden Satzung von Ordnung und Sicherheit zu lesen. Beispielsweise mussten alle wichtigen Dokumenten und die Barbestände in einem mit zwei Schlössern versehenen eisernen Kasten im Rathausgewölbe untergebracht werden. Einen Schlüssel besaß ein Mitglied des „Directoriums“ der Stadtsparkasse, den anderen der „Rendant“. Dieser Rechnungsführer war der einzige Angestellte des Geldinstituts. Er haftete übrigens mit einer Kaution und womöglich mit dem gesamten Vermögen, wenn er an Verlusten Schuld trug.

Zu den Geschäftszeiten war er nicht allein im „Local“. Qua Statut mussten immer auch mehrere Mitglieder des benannten Verwaltungsorgans anwesend sein und mitarbeiten. Nach jedem Geschäftstag hatten sie die Kasse zu prüfen. Monatlich revidierte der Magistrat und informierte die Stadtverordnetenversammlung. Zu jeder Zeit konnten außerordentliche Prüfungen vorgenommen werden. Die Jahresrechnung des Rendanten ging über das Directorium zur Prüfung an beide städtische Körperschaften. Wenn alles seine Ordnung hatte, erteilte der Magistrat die „Decharge“, entlastete die Sparkassenverwaltung.

* Wochenblatt des Kreises Salzwedel, Nr. 8, 25. Februar 1843, S. 63

  • Die erste Sparkasse im Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns wurde 1821 in Schwerin gegründet. Die Kundendaten auf dieser Sparbuchseite wurden retuschiert. : © Historisches Archiv des OSV

Historische Gründungsdaten der Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern

Heute betrachten wir die Sparkassen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Die ersten Sparkassen sind im 19. Jahrhundert in den damaligen Großherzogtümern Mecklenburg-Schwerin sowie Mecklenburg-Strelitz und im zum Königreich Preußen gehörenden Pommern entstanden. Aufgeführt werden wieder das Gründungsjahr am heutigen Hauptsitz und ein eventueller anderer erster Sparkassenstandort.

Zu bemerken ist, dass es sich bei den ersten mecklenburgischen Gründungen durchaus nicht um Geldinstitute mit kommunaler Verwaltung und Gewährträgerhaftung handelte. So war die 1825 in Wismar eröffnete Sparkasse in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens eine privatrechtliche Anstalt mit kommunaler Sicherheit. In der Stadt hat heute die Sparkasse Mecklenburg-Nordwest ihren Sitz.

In Schwerin ist 1821 die erste Sparkasse im jetzigen Mecklenburg-Vorpommern entstanden. Für sie war ein Verein zuständig. Das Institut wurde erst 1918 kommunalisiert. 100 Jahre später hat die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin hier ihre Zentralstelle.
(Nachtrag: Zum 1. Januar 2021 fusionierte die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin mit der Sparkasse Parchim-Lübz zur Sparkasse Mecklenburg-Schwerin.)

Der Hauptsitz der Sparkasse Mecklenburg-Strelitz wiederum befindet sich in Neustrelitz. 1827 eröffnete ein Bürgerverein dort eine Sparkasse. Sie wurde 1919 von der Stadt übernommen.

Waren (Müritz) ist Sitz der Müritz-Sparkasse. 1839 wurde hier eine Stadtsparkasse eingerichtet. Aber bereits 1832 erfolgte in Röbel/Müritz die Gründung eines Geldhauses durch den dortigen Magistrat.

Eine Stadtsparkasse wurde in Neubrandenburg, heute Sitz der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin, 1852 gegründet. Schon 1842 erfolgte eine Sparkassengründung durch die Stadt Demmin.

Rostock ist nicht nur Hauptsitz der OstseeSparkasse Rostock, sondern auch der erste Standort im Geschäftsgebiet. 1825 öffnete eine Sparkasse in privater Trägerschaft. 1918 ging auch sie in städtische Verwaltung über.

Goldberg bekam 1831 eine Sparkasse, die aber 1853 einging. In Parchim, wo jetzt die Sparkasse Parchim-Lübz ihre Zentrale hat, erfolgte 1845 eine Sparkassengründung. Beide Institute waren städtisch.
(Nachtrag: Zum 1. Januar 2021 fusionierte die Sparkasse Parchim-Lübz mit der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin zur Sparkasse Mecklenburg-Schwerin.)

In Pasewalk bestand 1835 zunächst eine Filiale der Stettiner Stadtsparkasse, aus der sich in dem Jahr ein eigenständiges Institut heraus gründete. Heute hat hier die Sparkasse Uecker-Randow den Hauptsitz.

1828 wurde in Stralsund eine Stadtsparkasse eröffnet. Nur wenige Monate später nahm auch in Greifswald, Sitz der Sparkasse Vorpommern, solch ein kommunales Geldinstitut seine Geschäftstätigkeit auf.

  • Rathaus Frankfurt Oder 1914

    Im Rathaus von Frankfurt (Oder) wurde 1822 die erste kommunale Sparkasse Brandenburgs eröffnet. Es handelt sich zugleich um die erste Stadtsparkasse überhaupt im Verbandsgebiet. (Abb. Ansichtskarte Verlag Carl Odemar in Magdeburg, versendet 1914; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Ansichtskarte Schloss Ständehaus Hauptsparkasse Luebben 1909

    Für die Gründungsgeschichte einiger brandenburgischer Sparkassen ist die Historie dieses Instituts von Bedeutung. (Ansichtskarte Verlag W. Charles, versendet 1909; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Historische Gründungsdaten der Sparkassen in Brandenburg

Sparkassen gibt es im Geschäftsgebiet des Ostdeutschen Sparkassenverbandes seit fast 200 Jahren. 1819 erfolgten die ersten Gründungen. Aber nicht nur diese sollen thematisiert werden. Im Rahmen einer vierteiligen Beitragsserie werden nun relevante historische Gründungsdaten aller 45 OSV-Mitgliedssparkassen über die „Wurzeln“ der Institute informieren. Weitere Jahreszahlen, etwa zu heutigen Geschäftsstellen, können auf Anfrage recherchiert werden.

Die Reihenfolge der besprochenen Sparkassen entspricht der Aufstellung auf der Homepage des Verbandes. Starten wir also mit Brandenburg und der Sparkasse Barnim. Der erste Sparkassenstandort dort war 1857 Bernau. Die Sparkasse des Kreises Niederbarnim richtete in der Stadt eine Nebenstelle ein. Am heutigen Hauptsitz Eberswalde gab es dann 1862 eine ebensolche der Sparkasse des Kreises Oberbarnim. 1877 trat die Stadtsparkasse Eberswalde dazu.

Am Hauptsitz der Sparkasse Elbe-Elster in Finsterwalde wurde 1886 eine Stadtsparkasse eröffnet. Bereits seit 1847 befand sich vor Ort eine Nebenstelle der kommunal-ständischen Sparkasse der Niederlausitz zu Lübben. Eine solche bestand auch ab 1824 in Dobrilugk (Doberlug). Die erste selbstständige Sparkasse im Geschäftsgebiet war jedoch 1837 die Sparkasse des Schweinitzer Kreises mit Sitz in Herzberg (Elster).

Die Zentrale der Sparkasse Märkisch-Oderland ist in Strausberg zu finden. Dort wurde 1872 eine Stadtsparkasse gegründet. Das erste Institut im Geschäftsgebiet war jedoch 1847 die Stadtsparkasse Seelow.

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam hat, unschwer zu erkennen, in der brandenburgischen Landeshauptstadt ihren Hauptsitz. Dort nahm 1840 eine Stadtsparkasse ihre Geschäftstätigkeit auf. Bereits seit 1824 hatte die oben benannte niederlausitzer Flächensparkasse in Lübben ihren Sitz. Dies ist der älteste Sparkassenstandort im heutigen MBS-Gebiet.

In Senftenberg befindet sich die Zentrale der Sparkasse Niederlausitz. Hier eröffnete 1852 eine Stadtsparkasse. Schon 1824 gab es in Calau eine Nebenstelle der erwähnten Lübbener Sparkasse.

1822 wurde in Frankfurt (Oder) die erste kommunale Sparkasse Brandenburgs gegründet, eine Stadtsparkasse. Heute hat hier die Sparkasse Oder-Spree ihren Hauptsitz.

Die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin kann ihre Geschichte am Sitz Neuruppin bis ins Jahr 1848 zurückverfolgen. Damals eröffnete dort die Sparkasse des Ruppiner Kreises.

Nur wenig jünger sind die „Wurzeln“ der benachbarten Sparkasse Prignitz. In Lenzen richtete die örtliche Schützengilde 1851 eine Sparkasse ein. Zunächst nahmen sie und der Magistrat die Gewährträgerschaft gemeinsam wahr. Eine reine Stadtsparkasse hatte Pritzwalk, der heutige Hauptsitz der Sparkasse Prignitz, ab 1882.

Die Stadt Schwedt gründete 1830 eine Sparkasse. Auch heute noch gibt es die Stadtsparkasse Schwedt.

In Cottbus, Hauptsitz der Sparkasse Spree-Neiße, begann 1829 eine Sparkasse ihr Geschäft. Für die ersten Jahre befand sich die Trägerschaft bei einem Verein. Am ältesten ist der Standort Guben, wo es bereit 1824 eine Zweigstelle der kommunal-ständischen Sparkasse der Niederlausitz gab.

Das erste Institut im Geschäftsgebiet der Sparkasse Uckermark war die Sparkasse eines Vereins, welche 1822 in Templin für den gleichnamigen Kreis eröffnet wurde. Dies war die erste brandenburgische Sparkasse, wenn auch in privater Trägerschaft. In Prenzlau, heute Hauptsitz, bestand seit 1842 eine kommunale Kreissparkasse.

  • Ende Januar 1838 wurde die Eröffnung der Sparkasse in der Presse angekündigt. (Abb. in 100 Jahre Torgauer Sparkasse, Festausgabe der Stadt- und Kreissparkasse Torgau zum 3. Februar 1838, S. 6; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

180 Jahre Sparkasse in Torgau

Fortschrittlich denkende Torgauer Bürger waren es, die die Gründung einer Sparkasse in ihrer Stadt anstießen. Sie engagierten sich sozial und gründeten einen Verein. Informationen über bereits bestehende preußische Sparkassen wurden besorgt, zum Beispiel aus Naumburg. Man entwarf Satzungen und bat schließlich den Magistrat um Unterstützung. Tatsächlich sollte die Sparkasse dann als städtische Einrichtung mit kommunaler Gewährträgerschaft gegründet werden. Die Eröffnung wurde am 25. Januar 1838 im Torgauer Kreisblatt bekanntgegeben. Am 3. Februar wurde der Betrieb aufgenommen. Kassenführer war der Stadtverordnetenvorsteher. Er hatte sogar einen Eid abgelegt, das Geschäft ordentlich zu führen.

„Ich, Karl August Lutz, schwöre hiermit zu Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden, daß, nachdem ich zum Rendanten der Sparkasse für hiesige Stadt und Umgebung erwählt und angenommen worden bin, ich alle mir als solchem, vermöge der für den Rendanten ausgefertigten Instruction vom 4. Dezember 1837, sowie nach allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen obliegenden Pflichten treu und gewissenhaft erfüllen und mich überhaupt in allen Stücken so bezeigen will, wie es einem rechtschaffenen Kassenbeamten zukommt und gebührt. So wahr, als mir Gott helfe durch Jesum Christum zur Seeligkeit.“

Dass er seinen Amtseid befolgte, konnte die Sparkassenverwaltung im ersten Revisionsprotokoll festhalten. „Im übrigen konnte das Curatorium nur mit Vergnügen bemerken, mit wieviel Fleiß, Ordnung, Reinlichkeit, Zweckmäßigkeit und Uneigennützigkeit der Rendant, Herr Lutz, das ganze Sparkassengeschäft bearbeitet hat und nahm daher Gelegenheit, dem Rendanten dies dankend zu erkennen zu geben.“ Lutz war bis zu seinem Tode am 3. August 1842 tätig. Geöffnet hatte die Sparkasse damals jeden Samstagnachmittag von 14:00 bis 16:00 Uhr für Ein- und Auszahlungen. Kundschaft, die nicht in Torgau wohnte, durfte bereits vormittags von 11:00 bis 12:00 Uhr vorbeikommen. So konnte man rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit wieder nach Hause gelangen.

Das Geld floss der Stadtsparkasse reichlich zu. Die Einlagen stammten aber nicht etwa nur von der ärmeren Bevölkerung, sondern insbesondere auch vom Mittelstand. Ausgeliehen wurden Beträge gegen hypothekarische Sicherheit sowie gegen Bürgschaft und Faustpfand (Lombardkredit). Der Hypothekenkredit war im Aktivgeschäft am bedeutendsten. Die junge Torgauer Sparkasse tätigte auch Anlagen in Wertpapiere, investierte zum Beispiel in Staatsschuldscheine. Mit dem Gewinn wurden ein Reservefonds dotiert und bald auch gemeinnützige Projekte der Stadt finanziert.