Von der Anfängen der Sparkasse in Zeitz
Zeitz ist Hauptsitz der Sparkasse Burgenlandkreis. Die Stadt ist nach Naumburg und Weißenfels, wo bereits 1823 und 1825 Sparkassen gegründet wurden, der drittälteste Standort im Geschäftsgebiet des Instituts. Vor genau 190 Jahren, am Morgen des 22. Juli 1828, kam der erste Kunde zur Spar- und Leihkasse in Zeitz. Er brachte 25 preußische Taler mit und ließ sich ein Einlagebuch ausstellen.
Dieses Sparkassenbuch war mit dem Stadtwappen versehen und unter anderem vom Bürgermeister signiert. Es hatte eine Nummer, die mit der in den Büchern der Sparkasse übereinstimmte. Die Namen der Kundinnen und Kunden fanden sich damals üblicherweise nur in den Unterlagen des Geldinstituts. Wenn man es jedoch ausdrücklich wünschte, konnte der Stadtkämmerer, der die Kassenführung übernahm, eine Personalisierung vornehmen und eine Auszahlungsbeschränkung eintragen.
So steht es im, von der Regierung genehmigten, Statut der Stadtsparkasse geschrieben. Diese Geschäftsbedingungen lagen zur Information jedem Sparbuch bei. Man wurde aufgefordert, das bares Geld werte Dokument sorgfältig aufzubewahren. Im Normalfall zahlte die Sparkasse nämlich ohne Legitimationsprüfung aus. Es musste unbedingt darauf geachtet werden, dass das Buch nicht in falsche Hände geriet. Ein Verlust war sofort anzuzeigen, um schnell Vorkehrungen gegen Missbrauch treffen zu können.
Auch über Gebühren informierte die Satzung. Umgelegt wurden die Anschaffungskosten der Einlagebücher in Höhe von zwei Silbergroschen und sechs Pfennigen pro Stück. Die Verzinsung der Einlagen hing interessanterweise von der Höhe ab. Je mehr Geld auf dem Konto war, desto geringer fiel der Zinsfuß aus. Der Höchstbetrag der Guthaben war übrigens mit 100 Talern festgesetzt. Das Vermögen der Kundschaft musste durch das der Kämmereikasse gedeckt werden. Deswegen gab es eine strikte Obergrenze.
Wozu die Sparkasse den Einwohnern von Zeitz und den in der Stadt tätigen Dienstboten nützlich sein konnte, war schriftlich festgehalten. Erspartes konnte zum Beispiel für die Heirat und die Erziehung der Kinder gebraucht werden. Auch an das wirtschaftliche Fortkommen war gedacht. Die Stadt wollte den Gewerbefleiß fördern. Ein Sparkassenguthaben konnte etwa als Startkapital beim Selbstständigmachen dienen. Kredit bekam man bei der mit der Sparkasse verbundenen Pfand-Leihkasse. Die Stadtsparkasse selbst verlieh Geld an die Bürger nur gegen hypothekarische Sicherheit.